Bochum/ Buginyanya (Uganda), 03. März 2020. Mit finanzieller Hilfe aus Bochum ist ein außergewöhnliches Gemeinschafts-Projekt in einem kleinen Dorf im Osten Ugandas realisiert worden. Der Rotary Club Bochum-Renaissance hat die Bewohner dabei unterstützt, einen sicheren Zugang zu ihrem hochgelegenen Dorf Buginyanya zu schaffen. Dazu wurden hunderte von Stufen aus Felsgestein gehauen, um eine Art Steilwand zu überwinden.
„Dieses Projekt wird das Leben von tausenden von Menschen erleichtern – und das für Generationen“, sagt Initiator Dr. Justus Masa, Chemiker an der Ruhr-Universität Bochum und Mitglied im Rotary Club Bochum-Renaissance. Der Wissenschaftler ist selbst in Buginyanya groß geworden und hat das Projekt vor Ort betreut.
Buginyanya war zu Fuß immer schwer zu erreichen – soweit man zurückdenken kann. Das Dorf liegt oben auf dem Berg, viele der Felder, auf denen die Dorfbewohner Früchte und Gemüse anbauen, befinden sich auf der darunterliegenden Ebene. Der kürzeste Verbindungsweg führte über eine Art Steilwand – gefährlich und anstrengend. Vor allem, wenn Lasten transportiert werden müssen. Auch eine Lehrerin des Dorfes musste die Kletterpartie zweimal pro Tag auf sich nehmen, um unterrichten zu können.
„Es ist Zeit, etwas zu tun“, dachte sich Masa, als er den Trail in seinem Heimatdorf Anfang 2019 nach über 20 Jahren erstmals wieder zurückgelegt hat. Gemeinsam mit den Verantwortlichen des Dorfes wurde entschieden, den Weg endlich sicher zu machen. Die Idee: eine Treppe, deren Stufen von den Bewohnern selbst aus Felsgestein gehauen werden, dazu ein Geländer.
Ganz kostenlos war das Projekt natürlich nicht. Es musste Zement gekauft und transportiert werden, dazu Werkzeug, um das Felsgestein zu bearbeiten. 1000 Euro kamen vom Rotary Club Bochum-Renaissance, weitere finanzielle Unterstützung steuerte der Chemiker privat hinzu.
„Mit dieser geringen Summe haben wir es geschafft, die Lebensbedingungen von tausenden Menschen nachhaltig zu verbessern“, so Masa nach der Fertigstellung Anfang Februar 2020. Und noch wichtiger: „Dieses Projekt hat den Menschen in Buginyanya gezeigt, dass sie unglaubliche Dinge schaffen können, wenn sie ihre Ziele gemeinsam in Angriff nehmen.“
Die Dorfgemeinschaft sei über die Hilfe aus Deutschland unendlich dankbar. Als letztes soll nun noch der Name „Rotary Club Bochum-Renaissance“ in einen der Felsen eingraviert werden – als besonderes Dankeschön.
Buginyanya liegt rund 26 Kilometer von Mount Elgon entfernt, einem erloschenen Vulkan, ganz im Osten Ugandas. In dem Dorf leben circa 8000 Menschen. Buginyanya ist circa 58 Kilometer von der nächsten Stadt, Mbale, entfernt. Eine typische Fahrt dauert bei trockenem Wetter rund zwei Stunden. Bei Regen sind die Straßen in der Regel nicht befahrbar.
„Das Projekt war uns deshalb so wichtig, weil es dem Grundsatz Hilfe zur Selbsthilfe folgt“, so Norman Schüttauf, Präsident des Rotary Clubs Bochum-Renaissance. Über eine weitere Zusammenarbeit mit der Dorfgemeinschaft von Buginyanya wird bereits nachgedacht. „Wir können uns vorstellen, auch auf dem Gebiet der Bildung zusammenzuarbeiten“, so Schüttauf.
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Jünger, bunter, weiblicher – diesem Distriktmotto 2017/18 fühlt sich der 6. Rotary Club in Bochum besonders verpflichtet. Der RC Bochum-Renaissance besteht aus 26 Frauen und Männern unterschiedlicher Berufsrichtungen. Unterstützt werden soziale Projekte vor Ort und weltweit. Dazu zählt unter anderem die Hilfe für ein Integrationsprojekt in Bochum sowie der Kampf gegen die Kinderlähmung, dem weltweit bekanntesten Projekt von Rotary.