(openPR) Wo der Raum für akademische Freiheit, Zivilgesellschaft und Demokratie schrumpft, geraten Forschende mit als Erste unter Druck. Wissenschaftler*innen, die in ihren Herkunftsländern erheblicher und anhaltender persönlicher Gefährdung ausgesetzt sind, können ihre Arbeit mit Hilfe eines Stipendiums der Philipp Schwartz-Initiative der Humboldt-Stiftung in Deutschland fortsetzen. Gefährdete Wissenschaftler*innen aus der Ukraine werden mit dem Programm MSCA4Ukraine in Deutschland und anderen europäischen Ländern gefördert.
Um die gefährdeten Forschenden und alle, die sie auf lokaler, nationaler oder internationaler Ebene unterstützen, zu vernetzen, richtet die Humboldt-Stiftung das Philipp Schwartz Forum in Berlin aus.
Die Erfahrungen der Wissenschaftler*innen, die in ihrer Heimat bedroht sind, sollen Forschenden und politisch Aktiven in Deutschland und Europa Informationen aus erster Hand und Impulse für den Schutz der Wissenschaftsfreiheit und die institutionelle Förderung gefährdeter Forschender geben.
Am ersten Tag des Forums berichten Wissenschaftlerinnen aus der Türkei und Belarus von Repressionen in ihrem Herkunftsland und wie sie dagegen Widerstand geleistet haben und leisten. Außerdem teilen Forschende aus der Türkei, der Ukraine und Venezuela Strategien, wie Karrierewege nach Beendigung eines Stipendiums gestaltet werden können. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Austausch zur aktuellen Situation des Wissenschaftssystems in Syrien.
Der zweite Tag der Veranstaltung bietet Workshops zu Karriereplanung, mentaler Gesundheit und zum Umgang mit digitalen Formen transnationaler Repressionen.
Journalist*innen sind herzlich zur Teilnahme eingeladen. Bitte melden Sie sich bis 1. April per E-Mail unter an. Wir arrangieren gerne Interviews. Bitte beachten Sie, dass Fotografieren zum Schutz der Teilnehmenden nicht gestattet ist – die Humboldt-Stiftung stellt nach der Veranstaltung Fotos vom 3. April zur Verfügung. Die Konferenzsprache ist Englisch. Ausgewählte Programmpunkte werden live im Internet übertragen.
14:00 Uhr: Eröffnung • Robert Schlögl, Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung • Christina Gehlsen, Referatsleitung Internationale Wissenschaftspolitik, Auswärtiges Amt
14:45 Uhr: Repression and Resistance – Feminist Perspectives on the Fight for Democracy and Academic Freedom in Turkey and Belarus • Olga Shparaga (Belarus), Philipp Schwartz-Fellow, Universität Wien/ FernUniversität Hagen • Nil Mutluer (Türkei), Philipp Schwartz-Alumna, Universität Leipzig
- 6.00 Uhr: Poster Session<\/li><\/ul>
17:00 Uhr: Spotlight on the State of the Academic System in Syria • Tina Zintl, German Institute of Development and Sustainability (IDOS) • Musallam Abedtalas, IDOS, Philipp Schwartz-Alumnus • Hani Harb, Deutsch-Syrische Forschungsgesellschaft
17:45 Uhr: Rebuilding Successful Career Paths • Jeff Wilkesmann (Venezuela), Philipp Schwartz-Alumnus, Technische Hochschule Deggendorf • Halina Falfushynska (Ukraine), Philipp Schwartz-Alumna, Hochschule Anhalt/ENERTRAG SE • Pınar Şenoğuz (Türkei), Philipp Schwartz-Alumna, TH Köln • Anne Schreiter (Deutschland), Guidance, Skills & Opportunities for Researchers (GSO)
Ab 09:15 Uhr: Thematic Workshops and Coaching Workshops for Fellows: Rebuilding your Career
14:00 Uhr: German and European Funding Opportunities for Researchers at Risk • Marija Fedotovaite, Generaldirektion Bildung, Jugend, Sport und Kultur, Europäische Kommission • Mechthild Köhler, Internationale Zusammenarbeit, Deutsche Forschungsgemeinschaft, • Franziska Kothe, Projektreferentin Operative Programme, Gerda Henkel Stiftung • Oksana Seumenicht, Alexander von Humboldt-Stiftung
Die Philipp Schwartz-Initiative wurde 2015 gemeinsam von der Alexander von Humboldt-Stiftung und dem Auswärtigen Amt ins Leben gerufen und auch mit Mitteln von Stiftungen aus dem In- und Ausland unterstützt. Seit 2022 bietet das EU-geförderte Programm MSCA4Ukraine zudem Förderung für Forschende aus der Ukraine.
Die Alexander von Humboldt-Stiftung Jährlich ermöglicht die Alexander von Humboldt-Stiftung über 2.000 Forscher*innen aus aller Welt einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland. In weltweit über 140 Ländern pflegt die Stiftung ein fächerübergreifendes Netzwerk von mehr als 30.000 Humboldtianer*innen – unter ihnen 61 mit Nobelpreis.