RuhrCampusOnline.de - Das studentische Magazin von Rhein und Ruhr
Keine Suchergebnisse
Alle Suchergebnisse einsehen
Gartenfreunde
  • Bochum
  • Bonn
  • Dortmund
  • Duisburg
  • Düsseldorf
  • Essen
  • Gelsenkirchen
  • Köln
  • Krefeld
  • Wuppertal
  • Bochum
  • Bonn
  • Dortmund
  • Duisburg
  • Düsseldorf
  • Essen
  • Gelsenkirchen
  • Köln
  • Krefeld
  • Wuppertal
Keine Suchergebnisse
Alle Suchergebnisse einsehen
Justnow Press
Keine Suchergebnisse
Alle Suchergebnisse einsehen

Startseite » Wuppertal » Protonen auf Reisen

Protonen auf Reisen

14. Mai 2025
in Wuppertal
Reading Time: 4Minuten Lesezeit
Protonen auf Reisen
Share on FacebookShare on Twitter

(openPR) Protonen sind Grundbausteine der Materie, sie bilden mit den Neutronen die Atomkerne. Diese winzig kleinen, positiv geladenen Teilchen besitzen ein Antimateriependant, das „Antiproton“. Letztere haben eine negative Ladung und ein umgekehrtes magnetisches Moment, haben aber ansonsten identische Eigenschaften wie das Proton – zumindest nach dem Standardmodell der Teilchenphysik.

Die BASE-Kollaboration (Baryon Antibaryon Symmetry Experiment) am Europäischen Kernforschungszentrum CERN in Genf sucht nach winzig kleinen Unterschieden zwischen Protonen und Antiprotonen. Prof. Dr. Stefan Ulmer, Physiker an der HHU, Gründer und Sprecher von BASE: „Um mögliche Unterschiede beim magnetischen Moment oder beim Ladung-zu-Masse-Verhältnis feststellen zu können, benötigen wir extrem hohe Messgenauigkeiten. Diese sind am CERN kaum noch erreichbar, da dort das durch die Beschleuniger erzeugte magnetische Hintergrundrauschen zu hoch ist. Wir wollen deshalb Antiprotonen, die am CERN produziert wurden, nach Düsseldorf bringen, um sie hier in einem neuen, extrem gut abgeschirmten Labor zu vermessen.“

Niederenergetische Antiprotonen, die für solche Hochpräzisionsmessungen nutzbar wären, können nur am CERN produziert werden. Dort vor allem an der „Antimateriefabrik“ (AMF) am „Antiproton Decelerator“ (AD), an dem das BASE-Experiment angesiedelt ist. Hier ist es bereits gelungen, die Antiprotonen vollständig abzubremsen und in einer sogenannten Penningfalle zu speichern.

Der Transport der Antiprotonen in ein anderes Labor, dazu noch über viele hundert Kilometer hinweg, ist eine sehr komplexe Aufgabe. Dem BASE-Team ist ein wichtiger Schritt auf diesem Weg gelungen: Sie entwickelten ein robustes transportables, supraleitendes, offenes – das es erlaubt, Antiprotonen zu anderen Experimenten zu transferieren – und autonomes Penning-Fallensystem namens BASE-STEP, mit dem sie im Herbst 2024 erstmals eine Protonenwolke aus der AMF extrahierten und mithilfe eines Lkw über das CERN-Gelände transportierten.

Marcel Leonhardt, Masterand bei Prof. Ulmer und Erstautor der Veröffentlichung: „Wir haben so den verlustfreien Transport von Protonen demonstriert, konnten die Falle ohne externe Energieversorgung vier Stunden lang autonom laufen lassen und sie nach dem Transport verlustfrei weiter betreiben. Der Transfer von Teilchen ist damit über größere Entfernungen im normalen Straßenverkehr möglich.“

Dr. Christian Smorra von der HHU, Projektleiter von BASE-STEP und Letztautor der Studie, ergänzt: „Die Transportreichweite des Systems kann mit mobilen Stromgeneratoren beliebig erhöht werden, so dass längere Transportwege und -zeiten möglich werden. Unsere Vision ist, so in Zukunft Labore in ganz Europa zu erreichen.“

Nachdem die Funktionsfähigkeit des Transportsystems mit Protonen gezeigt wurde, wird nun in einem nächsten Schritt der Transport von Antiprotonen angegangen. Smorra: „Gelingt auch dies, stehen wir am Beginn einer neuen Ära in der Antimaterie-Präzisionsforschung. Dann können wir Antiprotonenspektroskopie in den am besten geeigneten Laboren durchführen – zukünftig auch an der HHU.“

Die Technik bietet weitere Möglichkeiten. Prof. Ulmer abschließend: „Es sollte möglich sein, andere exotische Teilchen und Moleküle wie hochgeladene Ionen zum Beispiel von der GSI in Darmstadt oder geladene Antimaterie-Ionen und -Molekülionen zu transportieren und unabhängig von Beschleunigern zu untersuchen.“

Die Forschungsarbeiten wurden wesentlich über einen ERC-Grant, den Dr. Smorra eingeworben hat, finanziert.

Mit dem Antiproton als grundlegenden Bestandteil der Antimaterie sind strenge Materie-Antimaterie-Vergleiche möglich. Dahinter steht die Frage, ob sich Materie und Antimaterie in Charakteristiken wie Masse, Ladung und magnetisches Moment unterscheiden. Nach dem Standardmodell der Teilchenphysik darf es keine Unterschiede geben, aber allein schon die Materiegenese nach dem Urknall legt nahe, dass es sie geben muss.

Unter anderem wollen die Forschenden die grundlegende sogenannte Ladungs-Paritäts-Zeit-Umkehrinvarianz (CPT) im Standardmodell der Teilchenphysik testen. Diese besagt, dass jeder Vorgang, der aus einem anderen möglichen Vorgang durch Vertauschen von Materie mit Antimaterie und zusätzlicher Spiegelung des Raumes sowie einer Umkehr der Zeitrichtung hervorgeht, ebenfalls im Einklang mit den Gesetzen der Physik steht und damit möglich ist.

Unter Verwendung von niederenergetischen Antiprotonen an der AMF wurden solche Tests durch Hochpräzisionsspektroskopie von antiprotonischen Atomen – Atome, bei denen das Elektron durch ein Antiproton ersetzt wurde – und Antiwasserstoff durchgeführt. Beim Vergleich der magnetischen Momente von Proton und Antiproton erreichte die BASE-Kollaboration bisher eine Genauigkeit von 1,5 Teilen pro Milliarde. BASE gelang auch der bisher präziseste Test der CPT-Invarianz für Baryonen (schwere Teilchen, die in der Regel aus drei Quarks bestehen; hierzu gehören Proton und Antiproton), bei dem das Ladung-zu-Masse-Verhältnis verglichen wurde. Es wurde eine relative Unsicherheit von 16 Teilen pro Billion erreicht.

Die 2013 gegründete Kollaboration mit Sitz am AMF am CERN umfasst Forschungsinstitute in Deutschland, Japan, dem Vereinigten Königreich und der Schweiz.

Zu ihr gehören: - CERN – Europäische Organisation für Kernforschung, Genf, Schweiz - Eidgenössische Technische Hochschule, Zürich, Schweiz - GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung GmbH, Darmstadt - Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf - Imperial College London, UK - Johannes-Gutenberg-Universität Mainz - Leibniz-Universität Hannover - Max-Planck-Institut für Kernphysik, Heidelberg - Physikalisch-Technische Bundesanstalt, Braunschweig - RIKEN – Institut für Physikalische und Chemische Forschung, Wako, Japan - Universität Tokio, Japan

Gründer und Sprecher der Kollaboration ist Prof. Dr. Stefan Ulmer, Institut für Experimentalphysik der HHU und Chief Scientist am RIKEN in Japan.

Originalpublikation: M. Leonhardt, D. Schweitzer, F. Abbass, K. K. Anjum, B. Arndt, S. Erlewein, S. Endo, P. Geissler, T. Imamura, J. I. Jäger, B. M. Latacz, P. Micke, F. Voelksen, H. Yildiz, K. Blaum, J. A. Devlin, Y. Matsuda, C. Ospelkaus, W. Quint, A. Soter, J. Walz, Y. Yamazaki, S. Ulmer, and C. Smorra. Proton Transport from the Antimatter Factory of CERN. NATURE (2025).

Disclaimer: Für den obigen Pressetext inkl. etwaiger Bilder/ Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen. Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.

Vorherige News

Ulm ist Top-Standort für Quantenforschung – DPG zeichnet Uni und DLR-Standort Ulm mit Plaketten aus

Nächste News

Unangemessene Werbung auf Webseiten für Kinder

Ähnliche Beiträge

"Magdeburg hat noch richtig Potenzial"
Wuppertal

Magdeburg hat noch richtig Potenzial

13. Juni 2025
Landesrektorenkonferenz Sachsen wählt Prof. Dr. Eva Inés Obergfell zur neuen Vorsitzenden
Wuppertal

Landesrektorenkonferenz Sachsen wählt Prof. Dr. Eva Inés Obergfell zur neuen Vorsitzenden

12. Juni 2025
Revolution im Rechenzentrum
Wuppertal

Revolution im Rechenzentrum

12. Juni 2025
GT-Bike Münster bietet Citybike-Abo für 24,90 € – transparent, flexibel und mit Rundum-Service
Wuppertal

GT-Bike Münster bietet Citybike-Abo für 24,90 € – transparent, flexibel und mit Rundum-Service

11. Juni 2025

Beliebte News

  • (v.l.) Chr. Mohr (RC BO-Hellweg), Dzenana Hukic, Kim Stratmann und H. Adamsen (RC BO-Hellweg)

    Rotary Club Bochum-Hellweg engagiert sich fürs Deutschlandstipendium

    0 shares
    Share 0 Tweet 0
  • Rotary Club Bochum-Hellweg verleiht RUB-Universitätspreis für herausragende Abschlussarbeit an Nele Borgert

    0 shares
    Share 0 Tweet 0
  • Desk-Sharing Plattform aus Bonn erobert Deutschlands Coworking-Markt

    0 shares
    Share 0 Tweet 0
  • RFH Köln informiert über Bachelor Wirtschaftsinformatik

    0 shares
    Share 0 Tweet 0
  • Berufsausbildung Sprachen statt Studium in Zeiten von Corona? Infoabend 4.8. in der Dolmetscherschule Köln

    0 shares
    Share 0 Tweet 0
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Kontakt
© 2020 RuhrCampusOnline.de
Keine Suchergebnisse
Alle Suchergebnisse einsehen
  • Bochum
  • Bonn
  • Dortmund
  • Duisburg
  • Düsseldorf
  • Essen
  • Gelsenkirchen
  • Köln
  • Krefeld
  • Wuppertal

Cookie-Zustimmung verwalten
Wir verwenden Cookies, um unsere Website und unseren Service zu optimieren.
Funktional Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt. Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.
Optionen verwalten Dienste verwalten Verwalten von {vendor_count}-Lieferanten Lese mehr über diese Zwecke
Einstellungen anzeigen
{title} {title} {title}