(openPR) Auf der Suche nach einer „zweiten Erde“ – 26 Kameras durchsuchen den Sternenhimmel
Gibt es Planeten, die der Erde ähnlich sind? Umkreisen sie sonnenähnliche Sterne? Wie sind Planetensysteme entstanden und wie entwickeln sie sich? Um diese Fragen beantworten zu können, wird die europäische WeltraummissionPLATO (PLAnetary Transits and Oscillations of stars) Ende 2026 starten und ab 2027 nach Exoplaneten suchen. Im Fokus stehen dabei Planeten, die in Größe und Abstand zu ihrem Stern der Erde ähneln – potentiell bewohnbare Welten. Noch konnte kein solcher Planet mit Sicherheit nachgewiesen werden.
Das PLATO-Teleskop nutzt die Transitmethode: Wenn ein Planet vor seinem Stern vorbeizieht, verursacht er eine minimale, aber messbare Abdunkelung. Diese Signale kann PLATO mit seinen 26 hochpräzisen Kameras erfassen. Über 250.000 Sterne sollen so auf Anzeichen von Planeten untersucht werden. Zusätzlich ermöglicht die Mission hochgenaue Bestimmungen von Masse, Radius und Alter der beobachteten Planeten.
Der PLATO-Satellit besteht aus zwei zentralen Komponenten: der sogenannten Nutzlast (engl. Payload), die die 26 Kameras umfasst, sowie dem Servicemodul, in dem sich die Triebwerke zur Steuerung des Weltraumteleskops und die Kommunikationseinheit zur Erde befinden. Nach individueller Fertigung und Tests wurden beide Module nun am Standort des Hauptindustriepartners OHB System AG in Oberpfaffenhofen erfolgreich zusammengefügt und umfassend geprüft.
„Die Zusammenfügung von Nutzlast und Servicemodul ist ein bedeutender Schritt für die gesamte Mission“, betont Prof. Dr. Rauer, die wissenschaftliche Leiterin der Mission: „Die Komplexität liegt nicht zuletzt darin, dass – anders als bei vielen anderen Weltraumteleskopen – nicht nur ein einziges Flugmodell einer Teleskopkamera aufwendig gebaut werden musste, sondern insgesamt eine Serie von 26 Kameras.“
PLATO ist eine Satellitenmission der ESA in Zusammenarbeit mit dem PLATO Mission Consortium, das sich aus über 100 Universitäten und Forschungszentren in Europa sowie Einzelpersonen aus aller Welt zusammensetzt und mit zahlreichen Industrieunternehmen zusammenarbeitet. Dieses Konsortium baut die wissenschaftliche Nutzlast. Dessen Leitung liegt bei Prof. Dr. Heike Rauer, die am Institut für Geologische Wissenschaften der Freien Universität Berlin und am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) tätig ist. Darüber hinaus tragen Mitarbeitende der Fachrichtung Planetologie und Fernerkundung an der Freien Universität signifikant zur Vorbereitung der technischen und wissenschaftlichen Datenauswertung bei. Der Satellit, der die Nutzlast trägt, wird vom industriellen PLATO-Kernteam, das von OHB System AG geleitet wird, zusammen mit Thales Alenia Space und Beyond Gravity gebaut und montiert.
„Diese Mission zeigt, wie leistungsfähig europäische und internationale Forschung ist, wenn viele Partner ein gemeinsames Ziel verfolgen“, betont Prof. Dr. Rauer. „PLATO hat das Potenzial, unser Verständnis von Planetensystemen und insbesondere erdähnlichen Planeten grundlegend zu verändern.“
wissenschaftliche Ansprechpartner: Prof. Dr. Heike Rauer, Freie Universität Berlin, Fachbereich Geowissenschaften, Institut für Geologische Wissenschaften, Fachrichtung Planetologie und Fernerkundung und DLR, E-Mail:
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