Das Studienprojekt dient der Entwicklung von Kommunikations- und Projektmanagementfertigkeiten, zudem vereint es praxisnahe Lehre und den Erhalt der biologischen Vielfalt. Die Studierenden sind von der Projektplanung über die Pflanzung bis hin zur Pflege und zum langfristigen Erhalt der Anlage eingebunden. Die Streuobstwiese bereichert das Landschaftsbild und ist ein Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung und Erhaltung der Kulturlandschaft. Sie ist auch ein Beitrag zu mehr Klimaschutz, da jeder Baum in seinem Holz Kohlenstoff speichert und so auf natürliche Weise der Atmosphäre klimaschädliches CO2 entzieht. Die Initiative zeigt, wie naturnahe Projekte vielfältige Ziele in Bildung, Forschung und Umweltschutz vereinen können.
Rosa Sahin brachte für die Studierenden zum Ausdruck, wie spannend es sei, ein Projekt zu entwickeln, in die Umsetzung zu bringen und es in den ersten Jahren aktiv mitgestalten zu können.
Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher betonte aus Sicht der Stadt Freising: „Der Studiengang Arboristik und urbanes Waldmanagement ist ein zukunftsweisender Studiengang. Die Stadt Freising setzt sich mit dem Klimawandel aktiv auseinander.“ Und die Pflanzung von Bäumen gehöre expilzit zum Klimaanpassungskonzept der Stadt.
Katrin Hirseland, Vizepräsidentin des BAMF Nürnberg, überzeugte sich vor Ort von der Spendenverwendung und zeigte sich beeindruckt: „Jeder Baum, den wir hier pflanzen, ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie Theorie in die Praxis umgesetzt werden kann. Das ist nicht nur ein symbolischer Akt, sondern auch ein greifbarer Beitrag zur Verbesserung unserer Umwelt. Diese Bäume werden Lebensräume für Tierarten schaffen, die Biodiversität fördern und das Klima positiv beeinflussen.“
Diese Streuobstwiese mit ihrer Vielfalt an Obstbäumen ist nicht nur ein wertvolles Kulturgut, sondern ein lebendiger Ort der Arterhaltung. Mit dem Anbau historischer und seltener Obstsorten wie der großen schwarzen Knorpelkirsche, der vermutlich ältesten Kirschsorte, sowie des Malus Bittenfelder, einer robusten Apfelsorte, wurden selten vorkommende Arten gewählt. Durch die Ergänzung mit seltenen Wildobstarten wie den Speierling und südeuropäischen Bäumen wie Maulbeere und Esskastanie können seltene Gene erhalten werden und die Biodiversität gesteigert werden. Die Streuobstwiese schafft Nahrung und Lebensraum für zahlreiche Insektenarten, gleichzeitig sind die gewählten Baumarten robust gegenüber klimatischen Herausforderungen und bieten weitere Forschungsmöglichkeiten.
Nach der Pflanzung steht nun die Beobachtung des Anwuchserfolges im nächsten Frühjahr auf dem Plan. In den ersten Sommern werden die Studierenden sicherstellen, dass die Bäume ausreichend Wasser erhalten. Zudem müssen Erziehungs- und Aufbauschnittmaßnahmen an den jungen Bäumen durchgeführt werden. Die weitere Pflege sollen dann zunehmend die Studierenden der nachfolgenden Semester übernehmen. Und schließlich sollen dann alle Beteiligten auch die ersten Früchte ihrer Arbeit ernten können, darunter Äpfel, Birnen, Mirabellen oder Esskastanien.
Besondere Ökosystemleistungen der Bäume wie Kühlung durch Verdunstung und Schattenspende, Luftfilterung, Bereitstellung von Sauerstoff und Lärmschutz werden in Zeiten der Klimakrise eine zentrale Rolle in unseren Städten spielen. Sie sind Grundlage unserer Lebensqualität, unseres Wohlbefindens und unserer Gesundheit. Berufsfelder für die Absolventinnen und Absolventen sind Baumpflege, Baumkontrolle, Sachverständigentätigkeit im Arbeitsfeld Baumstatik oder das Management von Baumbeständen in Kommunen.