Jetzt wurden neun weitere Projekte mit einem Förderbudget von etwa 1,6 Mio. Euro neu bewilligt. Die transdisziplinären Teams arbeiten ein Jahr lang zusammen und entwickeln in dieser Zeit neben ersten wissenschaftlichen Erkenntnissen auch konkrete praktische Empfehlungen für Politik, Kultur, Justiz oder andere Bereiche der Gesellschaft:
DEMO-WORK – Digital Streetwork in der Deradikalisierungsarbeit stärken (Prof. Dr. Nele Wulf, Hochschule Magdeburg-Stendal; Jerome Trebing, Cornelia Heyken, Amadeu-Antonio-Stiftung, Berlin; Christina Dinar, Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin; rd. 190.000 Euro)
Religiöse und politische Radikalisierung stellen demokratische Gesellschaften vor große Herausforderungen. Ziel des Projekts ist es, funktionierende Deradikalisierungsstrategien im digitalen Raum zu sammeln und für Praktiker:innen nutzbar zu machen. Gemeinsam untersuchen eine Wissenschaftlerin mit Schwerpunkt Digitalisierung im Sozial- und Gesundheitswesen sowie eine Nichtregierungsorganisation aus dem Bereich Demokratieförderung inwieweit der Digital Streetwork-Ansatz – basierend auf dem Konzept der aufsuchenden Sozialarbeit – radikalen Ideologien präventiv entgegenwirken kann. Die Ergebnisse sollen über Flyer, soziale Medien und eine frei zugängliche Datensammlung verbreitet werden, ergänzt durch Veranstaltungen mit politischen Entscheidungsträger:innen.
Demokratiereformen zwischen Ideal und Anpassung: Wissenschaftliche Evidenz für die politische Praxis (Prof. Dr. Florian Grotz, Helmut-Schmidt Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg; Dr. Andreas Oldenbourg, Das Progressive Zentrum, Berlin; rd. 186.000 Euro)
Viele Deutsche sind der Meinung, dass die Regierung ihre Probleme nicht angemessen angeht. Das Forscherteam, ein Politikwissenschaftler und ein Vertreter eines Think Tanks, untersuchen, wie man demokratische Strukturen ändern kann, damit sie besser funktionieren. Sie untersuchen beispielsweise das Wahlrecht oder die Abläufe im Parlament. Um praktische Lösungen zu entwickeln, führen sie Interviews und Planspiele durch, die auch in ein Handbuch für Politiker:innen und wichtige gesellschaftliche Gruppen einfließen. Gleichzeitig werden die Ergebnisse auch in Fachzeitschriften veröffentlicht. Ein Film und weitere Publikationen sollen die breite Öffentlichkeit erreichen.
Museen gegen Rechtsextremismus: Handlungsempfehlungen aus Forschung und Praxis (Dr. habil. Lukas Otterspeer, Dr. Christoph Haker-Liedtke, Europa-Universität Flensburg; Jana Golombek, LWL-Museum Zeche Zollern, Dortmund; rd. 167.000 Euro)
Museen sehen sich immer öfter dem Druck durch rechtspopulistische und rechtsextreme Angriffe ausgesetzt. Bisher wurde kaum erforscht, welche Möglichkeiten des Umgangs es hiermit geben könnte. Ziel dieses Projekts ist es, durch die Zusammenarbeit zwischen Forschenden und Museumsmitarbeitenden Bewältigungsstrategien für Kunst- und Kulturstätten zu entwickeln. Das Team arbeitet beispielsweise an einer Checkliste und weiteren Materialien für Museen, die als Handreichung für besseren Schutz dienen sollen. Das Team führt Interviews und Beobachtungen vor Ort durch und wertet diese wissenschaftlich aus. Die Materialien werden über ein großes Netzwerk von Museen und Beratungsstellen verbreitet, unterstützt durch die Konferenz der Museumsberatungsstellen in den Ländern.
Für einen demokratischen Diskurs im Netz: Ausbreitungsdynamiken von Hassrede wissenschaftlich untersuchen, pädagogisch vorbeugen und juristisch begegnen (Jun.-Prof. Dr. Julia Fuchs-Kreiß, Jun.-Prof. Dr. Alexander Fuchs-Kreiß, Universität Leipzig; Paula-Charlotte Matlach, Institute for Strategic Dialogue gGmbH, Berlin; Dr. Benjamin Krause, Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main; rd. 153.000 Euro)
GO: GrundgesetzOffensive zur Förderung demokratischer Kompetenzen bei Jugendlichen (PD Dr. Katharina Eckstein, Universität Jena; Victoria Lacis, GrundGesetzVerstehen e. V., Berlin; rd. 167.000 Euro)
DEPOLARIZE: DEveloping POLARIZation Interventions based on Empathy (Prof. Dr. Theresa Gessler, Universität Hamburg; Dr. Daniel Sharp, Ludwigs-Maximilians-Universität München; Hannah Göppert, Lotte Kirch, Initiative Offene Gesellschaft e. V., Berlin; rd. 190.000 Euro)
Rechtskämpfe um Informationsfreiheit (Prof. Dr. Dr. Maximilian Pichl, Hochschule RheinMain; Dr. Vivian Kube, Open Knowledge Foundation Deutschland e. V., Berlin; rd. 196.000 Euro)
Globale Verteilungskämpfe. Migrationsabwehr als Quelle autoritärer Gefährdung der Demokratie (Prof. Dr. Stephan Lessenich, Institut für Sozialforschung (IfS) an der Universität Frankfurt am Main; Sarah Zaheer, kohero gGmbH, Hamburg; Dr. Stephan Dünnwald, Bayerischer Flüchtlingsrat e. V., München; rd. 197.000 Euro)
Demokratiearbeit im regionalen Umfeld. Tiefenanalyse und Interventionen im östlichen Brandenburg (Dr. Thomas Hoebel, Universität Bielefeld; Prof. Dr. Stefan Malthaner, Hamburger Institut für Sozialforschung; rd. 195.000 Euro)
Die VolkswagenStiftung ist eine eigenständige, gemeinnützige Stiftung privaten Rechts mit Sitz in Hannover. Sie ist die größte private deutsche wissenschaftsfördernde Stiftung und eine der größten Stiftungen hierzulande überhaupt. Ihre Mittel vergibt sie ausschließlich an wissenschaftliche Einrichtungen. In den mehr als 60 Jahren ihres Bestehens hat die VolkswagenStiftung rund 36.000 Projekte mit insgesamt mehr als 7,5 Mrd. Euro gefördert. Auch gemessen daran zählt sie zu den größten gemeinnützigen Stiftungen privaten Rechts in Deutschland.
wissenschaftliche Ansprechpartner: Dr. Cora Schaffert-Ziegenbalg Förderreferentin Tel.: +49 511 8381-276 Mail:
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