Die Bioökonomie gilt als Schlüssel, um Lösungsansätze für die drängendsten Probleme der heutigen Zeit zu entwickeln: Sie kann zur Sicherung der Ernährung und zu nachhaltiger Ressourcennutzung beitragen, die Abhängigkeit von nicht erneuerbaren Ressourcen verringern und den Klimawandel abmildern – damit die europäische Wirtschaft nachhaltiger und wettbewerbsfähiger wird.
Das sind die Ziele, die alle EBU-Mitglieder seit fünf Jahren gemeinsam fest im Blick haben. Vergangene Woche trafen sie sich zum Jubiläums-Event in Brüssel. Die Gründungsmitglieder der Allianz sind die AgroParisTech (APT), die Universitäten von Bologna (UniBo), Eastern Finland (UEF) und Hohenheim, die Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) und das Universitäts- und Forschungszentrum Wageningen (WUR). Im Laufe der Jahre erweiterte sie sich um die Warschauer Universität für Biowissenschaften (WULS-SGGW) und die Schwedische Universität für Agrarwissenschaften (SLU) sowie um strategische Partnerschaften mit Organisationen wie BIOEAST, European Bioplastics und dem European Forest Institute.
Den Vorsitz der EBU übergab bei dem Event die BOKU an die University of Eastern Finland. Bei der Präsidentschaft wechseln sich alle Mitglieder ab. Den Start machte 2019 die Universität Hohenheim, deren Rektor Prof. Dr. Stephan Dabbert die EBU initiiert hatte.
„Prof. Dr. Dabbert war ein Vordenker für die europäische Zusammenarbeit im Bereich der Bioökonomie“, erklärte Prof. Dr. Iris Lewandowski, Chief Bioeconomy Officer der Universität Hohenheim. „Mit seiner visionären Führung hat er maßgeblich dazu beigetragen, dass die European Bioeconomy University heute ein leuchtendes Beispiel dafür ist, wie Universitäten gemeinsam die wissenschaftliche Basis für eine nachhaltige Zukunft schaffen können.“
Die EBU baut auf drei Säulen auf: Die Ausbildung einer neuen Generation von Fachleuten, die Förderung der Forschung zur Bioökonomie und den Wissenstransfer in die Gesellschaft und die Wirtschaft.
Besonderes Augenmerk liegt auf der Einbindung der jungen Generation. „Die Bioökonomie ist die Zukunft, und daher muss die Jugend aktiv an ihrer Gestaltung beteiligt sein“, betonte Prof. Dr. Andreas Pyka, Prorektor für Internationalisierung. „Bei uns an der Universität Hohenheim ist der Dialog mit Studierenden daher auch fester Bestandteil unserer Governance.“
Die EBU-Partner-Einrichtungen treffen sich alle zwei Jahre zum Austausch beim EBU Scientific Forum. Die Allianz hat zudem über 20 gemeinsame EU-Projekte eingeworben.
Darüber hinaus ist das Projekt FOEBE+ in vollem Gange. Es ermöglicht jährlich über 100 Studierenden, unter anderem aus Hohenheim, Entrepreneurship-Erfahrungen durch Austauschwochen an Partneruniversitäten zu sammeln.
In der Forschung schafft die EBU-Allianz einen Rahmen für exzellente, interdisziplinäre und transnationale Forschung. Wie innovative Forschung zur Lösung aktueller Herausforderungen in der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion beitragen kann, zeigen beispielhaft die erfolgreich abgeschlossenen Projekte.
Um die Nachhaltigkeits-Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft in Europa voranzutreiben, ist ein Wissenstransfer notwendig. Ein Beispiel hierfür ist das ebenfalls mit Erfolg abgeschlossene Projekt BIOBec, das die Grundlagen für die Einrichtung europäischer Biobased Education Centers gelegt hat.
Diese Plattformen bündeln Weiterbildungsangebote und fördern die Wissensvermittlung für Fachkräfte und die Öffentlichkeit. Die Geschäftsstelle Bioökonomie Hohenheim arbeitet bereits intensiv an der praktischen Realisierung dieser Plattformen, die für die EU-Kommission von strategischer Bedeutung sind. Sie stellen sicher, dass die Ergebnisse aus Projekten auch über deren Laufzeit hinaus nutzbar bleiben.
Die EBU wird weiterhin zentrale Impulse für Forschung und Lehre im Bereich der Bioökonomie setzen. Beispielsweise bei der Überarbeitung der Europäischen Bioökonomie-Strategie, in die die Ergebnisse eines Workshops mit der EBU einfließen, zu dem die Europäische Kommission eingeladen hatte.
Zukünftig wird sich die EBU noch stärker mit der Wirtschaft vernetzen, zum Beispiel durch die Erarbeitung von Lehrformaten für die berufliche Bildung oder der Förderung von Startup-Ökosystemen.
Die EBU ist eine Allianz von acht im Bereich der Bioökonomie in Europa führenden Universitäten. Gegründet 2019 auf Initiative der Universität Hohenheim steht sie heute an der Spitze von Ausbildung und Forschung in diesem Bereich. Mitglieder sind: • AgroParisTech (APT, National Institute of Technology for Life, Food and Environmental Sciences, Frankreich) • University of Bologna (UniBo, Italien) • Universität für Bodenkultur Wien (BOKU, Österreich) • Universität Hohenheim (Deutschland) • Wageningen University and Research (WUR, Niederlande) • University of Eastern Finland (UEF, Finnland) • Warsaw University of Life sciences (WULS-SGGW, Polen) (seit 2023) • Swedish University of Agricultural Sciences (SLU, Schweden) (seit 2023) sowie die strategischen Partner-Organisationen BIOEAST, European Bioplastics und European Forest Institute.
wissenschaftliche Ansprechpartner: Prof. Dr. Iris Lewandowski, Chief Bioeconomy Officer (CBO) der Universität Hohenheim, T +49 711 459 22221, E