RuhrCampusOnline.de - Das studentische Magazin von Rhein und Ruhr
Keine Suchergebnisse
Alle Suchergebnisse einsehen
Gartenfreunde
  • Bochum
  • Bonn
  • Dortmund
  • Duisburg
  • Düsseldorf
  • Essen
  • Gelsenkirchen
  • Köln
  • Krefeld
  • Wuppertal
  • Bochum
  • Bonn
  • Dortmund
  • Duisburg
  • Düsseldorf
  • Essen
  • Gelsenkirchen
  • Köln
  • Krefeld
  • Wuppertal
Keine Suchergebnisse
Alle Suchergebnisse einsehen
Justnow Press
Keine Suchergebnisse
Alle Suchergebnisse einsehen

Startseite » Köln » Künstliche Kohlenstoff-Fixierung überholt die Natur

Künstliche Kohlenstoff-Fixierung überholt die Natur

27. Februar 2025
in Köln
Reading Time: 3Minuten Lesezeit
Künstliche Kohlenstoff-Fixierung überholt die Natur
Share on FacebookShare on Twitter

(openPR) Die Natur fixiert CO2 hauptsächlich im sogenannten Calvin-Zyklus, der Teil der Photosynthese ist. Dieser natürliche Fixierungsweg ist jedoch begrenzt, wenn es um die Effizienz geht. Forscher um Tobias Erb haben bereits künstliche Zyklen wie den CETCH oder THETA-Zyklus entwickelt, die effizienter sind als der Calvin-Zyklus der Natur. Im Reagenzglas funktionieren die Wege bereits, in lebenden Organismen konnten sie bisher nur teilweise eingebaut werden.

Auch über physikalisch-chemische Methoden lässt sich CO2 fixieren, zum Beispiel durch elektrochemische Reduktion von CO2 zur Ameisensäure mit erneuerbarem Strom. Leider kann man diesen Prozess noch nicht nutzen, um die Ameisensäure zu komplexen Molekülen wie Zuckern oder Proteinen zu verarbeiten, weil der Prozess hier zu ineffizient ist.

Der Aufbau von Biomasse aus C1-Körpern wie Ameisensäure und CO2 ist allerdings eine Spezialität von Mikroorganismen. Tatsächlich können einige Bakterien auf Ameisensäure wachsen und zahlreiche Produkte erzeugen. Daher entwickeln Forschende derzeit Hybridprozesse, die zunächst CO2 physikalisch-chemisch in Ameisensäure fixieren und diese dann mikrobiell weiterverarbeiten.

Da viele Bakterien in der Natur Ameisensäure über den ineffizienten Calvin-Zyklus umsetzen, könnte man über künstliche Alternativen wie den CETCH- Zyklus auch den mikrobiellen Teil dieses Hybridprozesses produktiver machen und die gewünschten Ausgangsprodukte nachhaltiger erzeugen. Aber wären synthetische menschengemachte Wege zur Kohlenstoff-Verarbeitung im direkten Vergleich wirklich effizienter als natürliche?

Um diese Frage zu klären, schickte das Forscherteam den „reduktiven Glycinweg“ ins Rennen, den effizientesten künstlichen Stoffwechselweg zur Assimilation von Ameisensäure. Um zu zeigen, dass er natürliche Kohlenstofffixierung vertreten durch den Calvin-Zyklus energetisch überbieten kann, wählten sie das nicht-phototrophe Bakterium Cupriavidus necator, das den Calvin-Zyklus zur Umsetzung von Ameisensäure nutzt. Bereits 2020 war es einem der Kooperationspartner, Dr. Nico Claassens von der Universität Wageningen, gelungen, den reduktiven Glycinweg in diesen Organismus einzubringen, jedoch waren die Wachstumsraten und vor allem der Biomasseertrag, der die Stoffwechsel-Effizienz wiederspiegelt, niedriger als im unveränderten Bakterium.

In der neuen Studie übertrug das Forscherteam den kompletten reduktiven Glycinweg in das Genom des Bakteriums, doch diesmal optimierten sie die Effizienz des Weges. Mobile DNA-Elemente, die sich zufällig im Genom einbauen können, beluden sie mit den Teilen des Stoffwechselweges. Dann optimierten sie die Genomveränderung mittels Labor-Evolution auf das Wachstum auf Ameisensäure hin und verstärkten so seine Effizienz. „Zellen, bei denen die Gene des reduktiven Glycinweges günstig zueinander eingebaut und abgelesen wurden, wuchsen besser als andere Zellen und wurden von uns weiter selektiert, bis ihre Produktion nahe am physiologischen Optimum lag“ erklärt Dr. Beau Dronsella, Erstautor der Studie, die im Fachblatt Nature Microbiology erschien.

Im anschließenden Bioreaktor-Vergleich bildete der künstlich veränderte und optimierte Stamm signifikant mehr Biomasse aus Ameisensäure und CO2 als der natürliche Bakterienstamm. Die Forschenden messen sogar höhere Biomasseerträge als bei allen vergleichbaren Organismen, die den Calvin-Zyklus oder andere synthetische Wege zur Verwertung von Ameisensäure nutzen. Allerdings war der künstlich veränderte Stamm nur halb so schnell wie der natürliche.

Die Forscher sind jedoch zuversichtlich, dass sich durch adaptive Laborevolution auch diese Lücke verringern lässt. Der Nachweis, dass die synthetische Biologie tatsächlich effizienter im biotechnologischen Rahmen genutzt werden kann, um Kohlenstoff zu fixieren, ist nicht nur für den hier beschriebenen reduktiven Glycinweg relevant, sondern für viele der skizzierten künstlichen Stoffwechselwege. „Unser Ergebnis birgt viel Potential für die nachhaltige Bioproduktion aus Ameisensäure und könnte auch bereits etablierte Bioproduktionen noch effizienter machen,“ sagt Beau Dronsella. „Auch könnte man Ameisensäure, ähnlich wie Wasserstoff, als chemischen Energieträger nutzen, um in Zukunft Überschüsse erneuerbarer Energien zu speichern und für Bioproduktionen zu verwenden.“ Für Tobias Erb ist die Studie ein bedeutender Schritt für das junge Feld der synthetischen Biologie: „Es ist faszinierend, dass wir mithilfe der synthetischen Biologie innerhalb weniger Jahre neue Lösungen entwerfen können, die effizienter funktionieren als das, was sich in der Natur über Milliarden Jahre entwickelte.“

wissenschaftliche Ansprechpartner: Prof. Dr. Tobias Erb Direktor +49 6421 178-700 toerb@… Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie, Marburg

Originalpublikation: Dronsella, B.; Orsi, E.; Schulz-Mirbach, H.; Benito-Vaquerizo, S.; Yilmaz, S.; Glatter, T.; Bar-Even, A.;. Erb, T.J.E.; Claassens, N. J. One-carbon fixation via the synthetic reductive glycine pathway exceeds yield of the Calvin cycle Nature Microbiology Feb 27 (2025) DOI: 10.1038/s41564-025-01941-9

Vorherige News

Neu und innovativ: Modul „Zeitmanagement und Selbstorganisation“

Nächste News

KI-Experten von h_da und UTT unterstützen die ESA bei künftigen Mondmissionen

Ähnliche Beiträge

Kinderwunschzentrum Niederrhein mit neuem Inhaber
Köln

Kinderwunschzentrum Niederrhein mit neuem Inhaber

18. Juni 2025
Sketchnotes & Lettering für Einsteiger und Profis: Neuland-Fachbücher und nachhaltige Marker
Köln

Sketchnotes & Lettering für Einsteiger und Profis: Neuland-Fachbücher und nachhaltige Marker

17. Juni 2025
Zweiter ERC Advanced Grant für Quantenphysiker
Köln

Zweiter ERC Advanced Grant für Quantenphysiker

17. Juni 2025
Wie Kindern den Holocaust vermitteln? HSBI-Absolventin besucht mit Schülern Ausstellung „Die Cellistin von Auschwitz“
Köln

Wie Kindern den Holocaust vermitteln? HSBI-Absolventin besucht mit Schülern Ausstellung „Die Cellistin von Auschwitz“

16. Juni 2025

Beliebte News

  • (v.l.) Chr. Mohr (RC BO-Hellweg), Dzenana Hukic, Kim Stratmann und H. Adamsen (RC BO-Hellweg)

    Rotary Club Bochum-Hellweg engagiert sich fürs Deutschlandstipendium

    0 shares
    Share 0 Tweet 0
  • Rotary Club Bochum-Hellweg verleiht RUB-Universitätspreis für herausragende Abschlussarbeit an Nele Borgert

    0 shares
    Share 0 Tweet 0
  • Desk-Sharing Plattform aus Bonn erobert Deutschlands Coworking-Markt

    0 shares
    Share 0 Tweet 0
  • RFH Köln informiert über Bachelor Wirtschaftsinformatik

    0 shares
    Share 0 Tweet 0
  • Berufsausbildung Sprachen statt Studium in Zeiten von Corona? Infoabend 4.8. in der Dolmetscherschule Köln

    0 shares
    Share 0 Tweet 0
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Kontakt
© 2020 RuhrCampusOnline.de
Keine Suchergebnisse
Alle Suchergebnisse einsehen
  • Bochum
  • Bonn
  • Dortmund
  • Duisburg
  • Düsseldorf
  • Essen
  • Gelsenkirchen
  • Köln
  • Krefeld
  • Wuppertal

Cookie-Zustimmung verwalten
Wir verwenden Cookies, um unsere Website und unseren Service zu optimieren.
Funktional Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt. Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.
Optionen verwalten Dienste verwalten Verwalten von {vendor_count}-Lieferanten Lese mehr über diese Zwecke
Einstellungen anzeigen
{title} {title} {title}