Bauchwandbrüche zählen zu den häufigsten chirurgischen Erkrankungen. „Eine Hernie verschwindet nicht von selbst“, betont Dr. Meurer. „Sie kann sich vergrößern oder einklemmen – und muss daher in der Regel operiert werden.“ Typische Symptome sind eine sicht- oder tastbare Vorwölbung, Schmerzen bei Belastung oder Druckgefühl im betroffenen Bereich.
Minimal-invasive Operationen – umgangssprachlich als „Schlüssellochchirurgie“ bekannt – schonen das Gewebe und ermöglichen eine schnellere Genesung. „Durch winzige Zugänge können wir die Bruchstelle von innen rekonstruieren und mit einem Kunststoffnetz stabilisieren“, erklärt Dr. Meurer. Der Vorteil: weniger Blutverlust, geringere Narbenbildung und eine deutlich kürzere Erholungszeit.
Ob ein minimal-invasiver Eingriff möglich ist, hängt von mehreren Faktoren ab – etwa der Größe und Lage des Bruchs, dem Allgemeinzustand der Patientin oder des Patienten sowie eventuellen Voroperationen. „Es gibt keine Standardlösung. Wichtig ist, dass das Verfahren zur jeweiligen Person passt“, so die Chirurgin.
In Bochum wird mittlerweile auch robotergestützt operiert. Mit dem System Hugo™ RAS von Medtronic lassen sich komplexe Eingriffe noch präziser durchführen. „Die 3D-Darstellung und Bewegungsfreiheit der Instrumente sind beeindruckend“, sagt Dr. Meurer. „Damit können wir besonders bei größeren Bauchwandhernien exakter arbeiten und die Bruchlücke spannungsfrei verschließen.“ Robotik sei keine Modeerscheinung, sondern die konsequente Weiterentwicklung der minimal-invasiven Chirurgie – vorausgesetzt, sie wird verantwortungsvoll eingesetzt.
Die Genesung verläuft nach minimal-invasiven Eingriffen in der Regel unkompliziert. Viele Patientinnen und Patienten können das Krankenhaus bereits am Tag nach der Operation verlassen. Körperliche Schonung bleibt jedoch in den ersten Wochen wichtig. „Auch wenn die Schnitte klein sind, braucht das Gewebe Zeit zur Heilung“, betont Dr. Meurer.
Kosten und Qualität: Medizinische Entscheidungen dürfen nicht rein ökonomisch sein
Mit Blick auf das Gesundheitssystem warnt die Ärztin vor einer zu starken Kostenorientierung: „Es darf nicht passieren, dass finanzielle Erwägungen über die medizinisch sinnvollste Methode entscheiden.“ Umso wichtiger sei die Wahl einer qualifizierten Einrichtung. Zertifizierte Hernienzentren, die sowohl offene als auch minimal-invasive Verfahren anbieten, gewährleisten eine individuell abgestimmte und sichere Behandlung.
Minimal-invasive und roboterassistierte Verfahren bieten deutliche Vorteile für Patientinnen und Patienten – doch entscheidend bleibt die fachliche Erfahrung des Operationsteams. „Technik ersetzt keine Expertise“, fasst Dr. Meurer zusammen. „Die beste Methode ist die, die zum Menschen hinter der Hernie passt.“
Dr. Kirsten Meurer ist Geschäftsführende Oberärztin der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am St. Josef-Hospital Bochum, Universitätsklinikum der Ruhr-Universität. Das Haus betreibt ein zertifiziertes Hernienzentrum und zählt zu den führenden Einrichtungen auf diesem Gebiet.
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