(openPR) Im Zentrum seiner Arbeit stehen die Wechselwirkungen zwischen Pflanzen und Tieren wie zum Beispiel die Samenausbreitung durch Vögel. „Wir untersuchen, wie das Artensterben die ökologischen Beziehungen in Lebensgemeinschaften verändert und welche Auswirkungen dies für die Stabilität und Resilienz von Ökosystemen hat“, erklärt Schleuning. Ein besonderer Fokus liegt auf tropischen Ökosystemen, etwa in den Anden und am Kilimandscharo. Gemeinsam mit Marburger Kolleginnen und Kollegen führt er bereits Forschungsprojekte in Ecuador und Tansania durch. Mit experimentellen Ansätzen und durch die Entwicklung von Modellen trägt Matthias Schleuning darüber hinaus dazu bei, Biodiversitätsveränderungen im Klimawandel besser zu verstehen und vorherzusagen.
Prof. Dr. Schleuning wurde nach dem Jülicher Modell nach Marburg berufen – er ist zugleich an der Universität Marburg und an der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung tätig. Die gemeinsame Berufung stärkt Forschung und Lehre, indem sie wissenschaftliche Expertise bündelt und neue Kooperationsmöglichkeiten eröffnet.
„Wir freuen uns sehr, dass wir mit Prof. Dr. Schleuning einen international anerkannten Experten der Funktionellen Ökologie an der Universität Marburg willkommen heißen können. Durch die gemeinsame Berufung stärken wir nicht nur die Biodiversitätsforschung in Marburg und Frankfurt, sondern leisten auch einen Beitrag zum Verständnis und Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen“, sagt Prof. Dr. Gert Bange, Vizepräsident für Forschung. „Seine Expertise wird unser Forschungsprofil ‚Mikrobiologie, Biodiversität, Klima‘ entscheidend mitgestalten. “
„Der Verlust der biologischen Vielfalt zählt zu den größten Herausforderungen im Anthropozän – gerade deshalb müssen wir die Funktionsweise von Ökosystemen und die Vernetzung der Arten verstehen und handeln. Unsere Partnerschaft bündelt wissenschaftliche Expertise, schafft neue Synergien zwischen universitärer Lehre und exzellenter außeruniversitärer Forschung und stärkt die globale Vernetzung in Wissenschaft und Biodiversitätsschutz“, sagt Prof. Dr. Klement Tockner, Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.
Matthias Schleuning, 1978 in Eschwege geboren, studierte Biologie an der Universität Marburg und wurde dort 2008 mit einem Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes zum Thema „Spatiotemporal variation in the demography of perennial plants“ promoviert. Die Habilitation folgte im Jahr 2014 an der Goethe-Universität Frankfurt zum Thema „Mutualistic plant-animal networks: from global patterns to local processes“. Nach Postdoc-Stationen an den Universitäten Mainz und Halle wechselte Matthias Schleuning 2010 an das Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum in Frankfurt am Main. Seit 2015 leitet er dort die Forschungsgruppe „Functional Ecology and Global Change“.
Im Profilbereich „Mikrobiologie, Biodiversität, Klima“ untersuchen Forschende der Universität Marburg die Vielfalt von Mikroorganismen, Pflanzen und Tieren sowie deren Bedeutung für Ökosysteme, Klima und Umwelt – unter anderem im universitätseigenen „Marburg Open Forest“ oder im Zentrum für Synthetische Mikrobiologie (SYNMIKRO). Ein herausragendes Projekt ist der Exzellenzcluster M4C – Microbes-4-Climate: Hier werden Strategien und molekulare Mechanismen erforscht, mit denen Mikroorganismen klimarelevante Gase wie Kohlendioxid und Methan auf- und abbauen.
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