(openPR) Vorträge, Maschinenvorführungen und interaktive Stationen widmen sich der Bodengesundheit unter dem Einfluss des Klimawandels. Wir laden Landwirtinnen und Landwirte, Bodeninteressierte, Studierende sowie Unternehmen und Bildungseinrichtungen ein, die sich mit Themen wie Strip-Till, mechanischer Unkrautregulierung, Humusaufbau und digitaler Bodenkartierung beschäftigen. Auch Besucherinnen und Besucher ohne landwirtschaftliche Vorkenntnisse sind herzlich willkommen.
Am Vormittag erwartet die Gäste in der Komturei Lietzen eine Podiumsrunde mit Boden-Expertin Prof. Katharina Helming vom ZALF, Prof. Frank Ewert, Wissenschaftlicher Direktor des ZALF und Felix Gerlach, Geschäftsführer der Komturei Lietzen. Sie diskutieren, wie landwirtschaftliche Betriebe in Brandenburg langfristig gesunde Böden sichern können. „Ein gesunder Boden ist das Fundament der Pflanzenproduktion und entscheidend für die Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel“, erklärt Prof. Frank Ewert. „Unsere Forschung in Lietzen zeigt, dass eine an den Standort angepasste Bodenbearbeitung langfristig die Bodenstruktur, den Humusgehalt und die Wasserspeicherung verbessert.“
Nach der Podiumsdiskussion geben Fachleute aus Beratung, Praxis und Wissenschaft konkrete Einblicke: Etwa wie mechanische Unkrautregulierung dazu beitragen kann, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im konventionellen Anbau zu verringern, oder wie Betriebe mit gesteuerter Drainage den Wasserhaushalt im Boden über das gesamte Jahr hinweg regulieren können. Das HumusKlimaNetz teilt Handlungsempfehlungen für den Humusaufbau in Ackerböden. Brandenburger Landwirtinnen und Landwirte berichten von ihren Erfahrungen mit Strip-Till und neuen klimaangepassten Anbaukulturen.
Am Nachmittag geht es auf die Langzeitversuchsfläche, wo seit 30 Jahren verschiedene Bodenbearbeitungsverfahren getestet werden. Dort erwarten die Besucherinnen und Besucher interaktive Stationen:
Dr. Kathrin Grahmann vom ZALF zeigt anhand aktueller Ernte- und Bodendaten die Auswirkungen von 30 Jahren reduzierter Bodenbearbeitung. Ergänzt wird dies durch Forschungsergebnisse verschiedener ZALF-Projekte, etwa einem Bodengesundheitsmonitoring und Messungen von Bodenerosion und Wasseraufnahme. Bei der Bodenprofilansprache durch Prof. Wilfried Hierold können sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Feldtages ein Bild der einzelnen Bodenschichten auf dem Versuchsfeld machen. Der vorgestellte „Gefügeatlas“ veranschaulicht die Struktur von Böden: Computertomographie visualisiert die Porenräume unterschiedlich bearbeiteter Böden. Forschende vom Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) und dem Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB) stellen digitale Methoden, wie sensorbasierte Bodenkartierung und teilflächendifferenziert-optimiertes Nährstoffmanagement für punktgenaue Düngung vor. Ein Info-Stand des Innovationszentrum für Agrarsystemtransformation (IAT) greift in einem offenen Dialogformat die Frage nach dem geeigneten Bodenschutz für eine Landwirtschaft mit Zukunft auf. Das Citizen-Science-Projekt ECHO Soil sensibilisiert Bürgerinnen und Bürger für Bodengesundheit und befähigt sie, mit Datenerhebungen zu europäischen Bodenschutzprojekten beizutragen.
Der Praxisversuch Lietzen ist einer der wenigen Langzeitversuche in Deutschland, bei denen sich wissenschaftliche Daten mit Praxiserfahrungen aus der Landwirtschaft verbinden. Seit 1995 wird hier untersucht, wie sich reduzierte Bodenbearbeitung auf Erträge, Bodengesundheit und Umwelt auswirkt. Der Feldtag bietet nun einen aktuellen Überblick über 30 Jahre Ergebnisse, Entwicklungen und Perspektiven.
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