RuhrCampusOnline.de - Das studentische Magazin von Rhein und Ruhr
Keine Suchergebnisse
Alle Suchergebnisse einsehen
Gartenfreunde
  • Bochum
  • Bonn
  • Dortmund
  • Duisburg
  • Düsseldorf
  • Essen
  • Gelsenkirchen
  • Köln
  • Krefeld
  • Wuppertal
  • Bochum
  • Bonn
  • Dortmund
  • Duisburg
  • Düsseldorf
  • Essen
  • Gelsenkirchen
  • Köln
  • Krefeld
  • Wuppertal
Keine Suchergebnisse
Alle Suchergebnisse einsehen
Justnow Press
Keine Suchergebnisse
Alle Suchergebnisse einsehen

Startseite » Essen » Cool Computing – warum die Zukunft der Elektronik in der Kälte liegen könnte

Cool Computing – warum die Zukunft der Elektronik in der Kälte liegen könnte

27. Mai 2025
in Essen
Reading Time: 4Minuten Lesezeit
Cool Computing – warum die Zukunft der Elektronik in der Kälte liegen könnte
Share on FacebookShare on Twitter

(openPR) Die Arbeit entstand in enger Kooperation mit Prof. Joachim Knoch von der RWTH Aachen und weiteren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der EPFL in der Schweiz, TSMC und National Yang Ming Chiao Tung Universität (NYCU) in Taiwan sowie der Universität Tokio. Die Forscherinnen und Forscher skizzieren darin, wie sich die klassische CMOS-Technologie für den Betrieb bei tiefen Temperaturen optimieren lässt.

Rechenzentren verbrauchen schon heute enorme Mengen Energie – und ihr Strombedarf dürfte sich bis 2030 durch den wachsenden Energiehunger der Künstlichen Intelligenz noch verdoppeln, prognostiziert die Internationale Energieagentur (IEA). Die Computerchips, die rund um die Uhr Daten verarbeiten, erzeugen dabei große Mengen Wärme – und benötigen entsprechend viel Energie für die Kühlung. Doch was, wenn man das Prinzip umkehrt? Was, wenn der Schlüssel zur Energieeffizienz nicht im Wärmemanagement, sondern in der Kälte selbst liegt?

Diese Idee steckt hinter dem Konzept des cryogenic computing – also des Rechnens bei sehr tiefen Temperaturen. Denn dort könnten Computerchips in Zukunft nicht nur schneller, sondern auch deutlich sparsamer arbeiten – zumindest, wenn sie entsprechend angepasst werden. Der Ansatz ist zudem für zahlreiche Anwendungen wie Quantencomputer, Weltraumsonden und die medizinische Bildgebung interessant, bei denen oftmals ebenfalls sehr tiefe Temperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt herrschen. Auch konventionelle Chips können von einer starken Kühlung profitieren. Für einen wirklich kryogenen Betrieb sind sie allerdings nur bedingt geeignet.

„Ein Großteil des Stromverbrauchs in Computern geht auf das Konto der Transistoren“, sagt Prof. Qing-Tai Zhao vom Forschungszentrum Jülich. Diese winzigen Schalter – auf modernen Chips sind es oft mehrere Milliarden pro Quadratmillimeter – benötigen eine bestimmte Spannung, um zwischen Ein und Aus zu wechseln. Etwa 60 Millivolt sind bei Raumtemperatur erforderlich, um den Stromfluss um den Faktor 10 zu reduzieren. Dieser Wert, der sogenannte „Subthreshold Swing“, ist ein Maß für die Schalteffizienz eines Transistors – und stark temperaturabhängig.

„Klassischerweise sinkt diese Schaltspannung mit abnehmender Temperatur. Das hängt vor allem damit zusammen, dass die Elektronen weniger thermische Energie haben. Sie ‚springen‘ nicht so leicht über Barrieren und verhalten sich insgesamt ‚disziplinierter‘. In der Nähe des absoluten Nullpunkts wären theoretisch nur noch 1 Millivolt nötig“, erklärt Zhao. Weniger Spannung bedeutet: weniger Energie, weniger Hitze, mehr Effizienz.

Tatsächlich zeigen Studien, dass bei 77 Kelvin oder –196,15 Grad Celsius, diese Temperatur lässt sich mit Flüssigstickstoff-Kühlung erreichen, Einsparungen von bis zu 70 Prozent möglich sind. Dies gilt auch dann, wenn man den Aufwand für die Kühlung mit einrechnet. Mit Heliumkühlung bei 4 Kelvin seien es sogar 80 Prozent, schreiben die Forschenden.

Doch in der Praxis sieht es bislang anders aus. Denn bei sehr tiefen Temperaturen machen sich physikalische Phänomene bemerkbar, die bei höheren Temperaturen im „thermischen Rauschen“ untergehen. Allen voran die sogenannten Band-Tail-Effekte: energetische Störungen, die auf kleine Materialunordnung oder Defekte, zurückgehen. Denn kein Halbleiter ist perfekt. „Diese Defekte verhindern, dass Transistoren richtig abschalten“, sagt Zhao. Der Strom „leckt“ weiter, obwohl das Bauelement eigentlich blockieren sollte.

Hinzu kommt das sogenannte Source-Drain-Tunneling – ein Quantenmechanismus, bei dem Elektronen die Sperrschicht einfach unterwandern. Beides zusammen führt dazu, dass sich der erwartete Subthreshold Swing – also die Steilheit des Schaltverhaltens, ein Wert für die Schalteffizienz eines Transistors – unterhalb von 20 Kelvin bei 5 bis 10 Millivolt pro Dekade einpendelt. Viel zu hoch, um die versprochene Energieeffizienz zu erreichen.

Neue Materialien, neue Perspektiven Die gute Nachricht: Es gibt Lösungen. Zum Beispiel birgt der Einsatz von Materialien, die bei Raumtemperatur nicht verwendbar sind, bei sehr kalten Temperaturen große Vorteile. Der Grund dafür ist der durch die sehr niedrigen Temperaturen eingeschränkte energetische Bereich, der für das Schaltverhalten wesentlich ist.

Letztlich verlangt die Realisierung von cryogenic computing „den Austausch von in der kommerziellen CMOS-Technologie etablierten Materialien durch neuartige Materialien bzw. durch die Integration neubewerteter bekannter Materialien“, wie Prof. Joachim Knoch von der RWTH Aachen erklärt. In der Studie, die in Nature Reviews Electrical Engineering veröffentlicht wurde, schlagen die Forscherinnen und Forscher eine ganze Reihe von Technologien vor, die in Kombination eine Art „Super-Transistor für die Kälte“ ermöglichen könnten. Dazu zählen:

  • Gate-all-around-Nanodrähte und vollständig verarmte Silicon-On-Insulator-(SOI)-Strukturen, die eine besonders präzise Steuerung ermöglichen - High-k-Dielektrika mit sehr hoherDielektrizitätszahl in Kombination mit sub-Nanometer dünnen Zwischenschichten, die die energetische Unordnung reduzieren und das elektrische Feld effizient bündeln - Source/Drain-Engineering, das die Ausbildung steiler Übergänge ermöglicht und weniger Defekte verursacht - der Einsatz neuartiger Materialien wie Halbleiter mit kleiner Bandlücke, die ein Schalten bei niedrigeren Spannungen erlauben - sowie sogenanntes Back-Gating, bei dem sich die Schwellspannung dynamisch anpassen lässt.<\/li><\/ul>

    „Kälteoptimierte Chips könnten dazu beitragen, jede Menge Energie zu sparen, speziell in Hoch- und Höchstleistungsrechenzentren, wo Tausende bis Hunderttausende Chips zum Einsatz kommen“, erklärt Hung-Li Chiang, Wissenschaftler bei TSMC, dem weltweit größten Halbleiterhersteller mit Sitz in Taiwan, der unter anderem Hochleistungs-Chips für Unternehmen wie Apple, Nvidia und AMD produziert.

    Die „Kälte-Chips“ sind zudem für die Elektronik von Quantencomputern relevant. Denn die empfindlichen Quantenzustände in Quantencomputern sind höchst empfindlich. Wärme ist praktisch Gift für Quantencomputer, die mittels spezieller Kühlvorrichtungen – Kryostaten – in der Regel auf Temperaturen nahe des absoluten Nullpunkts gekühlt werden.

    Diese extrem anspruchsvollen Anwendungen stehen auch im Fokus der Jülicher Forschungsgruppe um Qing-Tai Zhao. „Die Anforderungen für Quantenelektronik sind besonders hoch. Doch damit zusammenhängende Entwicklungen könnten neue Wege eröffnen für Hochleistungsrechner bei kryogenen Temperaturen und universelle kryogene Computer mit extrem niedrigem Stromverbrauch, die von Neumann-, Quanten- und neuromorphe Prozessoren integrieren“, erklärt Zhao.

    Auch große Chiphersteller verfolgen den Ansatz. An der aktuellen Studie war TSMC beteiligt: der weltweit größte Halbleiterhersteller mit Sitz in Taiwan, der unter anderem Hochleistungs-Chips für Unternehmen wie Apple, Nvidia und AMD produziert.

    Disclaimer: Für den obigen Pressetext inkl. etwaiger Bilder/ Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen. Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.

Vorherige News

Wege in die Promotion – Welche Stiftung passt zu mir?

Nächste News

Erste Bourdieu-Lectures der Universität Bielefeld

Ähnliche Beiträge

Strom aus Wärme durch Elektronenstau
Essen

Strom aus Wärme durch Elektronenstau

18. Juni 2025
Prof. Karl Leo mit Verdienstorden des Freistaates Sachsen geehrt
Essen

Prof. Karl Leo mit Verdienstorden des Freistaates Sachsen geehrt

18. Juni 2025
DFG fördert drei Graduiertenkollegs an der Universität Freiburg
Essen

DFG fördert drei Graduiertenkollegs an der Universität Freiburg

17. Juni 2025
Braunschweig für alle? Stadtführung und Diskussion beim Women in Architecture Festival
Essen

Braunschweig für alle? Stadtführung und Diskussion beim Women in Architecture Festival

16. Juni 2025

Beliebte News

  • (v.l.) Chr. Mohr (RC BO-Hellweg), Dzenana Hukic, Kim Stratmann und H. Adamsen (RC BO-Hellweg)

    Rotary Club Bochum-Hellweg engagiert sich fürs Deutschlandstipendium

    0 shares
    Share 0 Tweet 0
  • Rotary Club Bochum-Hellweg verleiht RUB-Universitätspreis für herausragende Abschlussarbeit an Nele Borgert

    0 shares
    Share 0 Tweet 0
  • Desk-Sharing Plattform aus Bonn erobert Deutschlands Coworking-Markt

    0 shares
    Share 0 Tweet 0
  • RFH Köln informiert über Bachelor Wirtschaftsinformatik

    0 shares
    Share 0 Tweet 0
  • Berufsausbildung Sprachen statt Studium in Zeiten von Corona? Infoabend 4.8. in der Dolmetscherschule Köln

    0 shares
    Share 0 Tweet 0
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Kontakt
© 2020 RuhrCampusOnline.de
Keine Suchergebnisse
Alle Suchergebnisse einsehen
  • Bochum
  • Bonn
  • Dortmund
  • Duisburg
  • Düsseldorf
  • Essen
  • Gelsenkirchen
  • Köln
  • Krefeld
  • Wuppertal

Cookie-Zustimmung verwalten
Wir verwenden Cookies, um unsere Website und unseren Service zu optimieren.
Funktional Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt. Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.
Optionen verwalten Dienste verwalten Verwalten von {vendor_count}-Lieferanten Lese mehr über diese Zwecke
Einstellungen anzeigen
{title} {title} {title}