(openPR) Mit dem feministischen Stadtspaziergang „Braunschweig für alle?“ beginnt am 24. Juni das Festival-Programm in Braunschweig. Unter der Leitung von Professorin Henriette Bertram haben Studierende Orte in der Stadt aus der Sicht von Frauen erkundet und berücksichtigten dabei auch andere gesellschaftliche Kategorien wie Behinderung, Alter, Herkunft und Bildung. Dabei entwickelten sie Ideen und Anregungen für eine gerechtere Nutzung und Aufteilung der Stadt.
„Die Gestaltung und Nutzung von Orten gibt Aufschluss über gesellschaftliche Werte und Konventionen und zeigt, welche Vorstellungen Planende vom Alltag der Menschen haben“, sagt Professorin Bertram. „Wir schauen uns ganz unterschiedliche Orte in Braunschweig an, von Erinnerungsorten über öffentliche Toiletten bis hin zu Unterführungen. Wir fragen, was wir dort, zum Beispiel, über Geschlechterverhältnisse, aber auch über Körpernormen oder den Umgang mit Behinderung und Armut lernen können.“
Der rund 90-minütige Spaziergang startet um 16 Uhr an der Bushaltestelle Jasperallee und endet am Wissenschaftsschaufenster am Waisenhausdamm. Bei einer kleinen Erfrischung können die Teilnehmenden mit den Veranstalterinnen ins Gespräch kommen. Hier besteht auch die Möglichkeit, sich die Foto-Ausstellung „Frauen. Leben. Landwirtschaft“ des Thünen-Instituts mit Aufnahmen von Landwirtinnen anzusehen. Wer den Spaziergang verpasst hat, kann die Inhalte kostenlos und jederzeit auf der Storytelling-Plattform izi.Travel als Audio-Guide anhören.
Das Festival will auch Akzente für Chancengleichheit im beruflichen Wettbewerb, die Förderung der nächsten Generation und die Anerkennung von Leistung setzen. Mittlerweile ist über die Hälfte der Architekturstudierenden weiblich, viele haben eine Migrationsgeschichte oder sind Erstakademiker*innen. Doch sind Studium, Praxis und Karrieremöglichkeiten in gleichem Maße weiblicher, vielfältiger und gerechter geworden? „Dabei geht es zum Beispiel um eine gleichwertige Bezahlung. Aber auch in Führungspositionen, bei der Vergabe von Preisen und anderen Arten von Anerkennung wird die Vielfalt von Perspektiven noch nicht ausreichend abgebildet“, betont Professorin Bertram.
Damit beschäftigt sich die Ausstellung „Chancengleichheit und Vielfalt in der Architektur – haben wir schon alles erreicht?!“, die am 26. Juni um 16 Uhr im Architekturpavillon der TU Braunschweig eröffnet wird. Sie beleuchtet kritisch und zugleich selbstkritisch die Realität in Studium und Beruf und bezieht auch Erfahrungen aktueller Studierender mit ein.
Direkt im Anschluss, um 17 Uhr, findet die Podiumsdiskussion „Wie geht es? Architektinnen der Braunschweiger Schule, ein Mehrgenerationengespräch“ statt. Es diskutieren Architektinnen, die zu unterschiedlichen Zeiten an der TU Braunschweig Architektur studiert haben. Welche Wege haben sie in den Architekturberuf genommen, warum, und was war wichtig? Wo haben sie Unterstützung erfahren? Wo gab es Hürden, Bias oder Grenzen? Die verschiedenen Erzählungen sollen der Ausgangspunkt sein für ein Gespräch auf Augenhöhe mit heutigen Studierenden und Architekt*innen an der Universität und in der Praxis. Es soll nicht nur Aufschluss geben über die individuellen Lebenswege, sondern auch über den jeweiligen gesellschaftlichen und geschlechterpolitischen Kontext. In dem Austausch, der auch das Publikum mit einbezieht, wird die Frage „Wie geht es?“ im doppelten Sinn gestellt: „Wie geht es euch?“, aber auch: „Wie funktioniert es?“
Die Podiumsveranstaltung ist eine Kooperation zwischen dem Institut für Geschichte und Theorie von Architektur und Stadt (GTAS) und der Sammlung für Architektur und Ingenieurbau an der Technischen Universität Braunschweig (SAIB). Diskussionsteilnehmerinnen sind Annegret Droste (Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst HAWK Holzminden/Hildesheim), Ulrike Steven (University of the Arts London/Central Saint Martins) und Ayat Tarik (TU Braunschweig).
Der Festivalbeitrag der TU Braunschweig wird von der Juniorprofessur Gender.Ing am Institut für Bauklimatik und Energie der Architektur (IBEA) und dem Institut für Geschichte und Theorie der Architektur und Stadt (GTAS) organisiert.
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