(openPR) Mehr als 13.000 Angebote aus mehr als 50 Ländern wurden eingereicht, etwa zehn Prozent nominiert.
„Ein an der Freien Universität Berlin angesiedeltes Forschungsprojekt zählt zu den besten internationalen Digitalprojekten – bereits die Nominierung von #LastSeen für den Webby Award ist eine großartige Auszeichnung. Die gesellschaftspolitische Strahlkraft des Projekts ist in diesen Zeiten besonders wichtig: hier werden Grundlagenforschung und Wissenstransfer zur Geschichte des Nationalsozialismus exzellent miteinander verbunden“, betont Prof. Dr. Verena Blechinger-Talcott, erste Vizepräsidentin der Freien Universität Berlin.
#LastSeen entwickelt neue Wege, Forschung, Vermittlung und Erinnerung an den Holocaust zu verbinden und für die Gegenwart und Zukunft relevant zu halten. Im Zentrum des Projekts stehen Deportationsfotografien, die zwischen 1938 und 1945 aufgenommen wurden. Die Bilder zeigen, wie Menschen mitten in deutschen Städten und Orten gesammelt, öffentlich gedemütigt und anschließend deportiert wurden – vor den Augen und auch unter der Mitwirkung ihrer Nachbar:innen. Das Projekt hat zahlreiche spannende Fotofunde getätigt, so die heimlich von einem jüdischen Architekten aufgenommenen Deportationsfotos aus Breslau.
Projektleiterin Dr. Alina Bothe von der FU Berlin ordnet ein: „Die jetzige Nominierung und die Resonanz der Nutzenden bestärken uns darin, dass der von uns eingeschlagene Weg, historische Grundlagenforschung und Wissenstransfer digital in innovativer Weise zugänglich zu machen, richtig ist.“
Das Projekt wird von der Alfred Landecker Foundation gefördert, deren Co-CEO Lena Altman die Memorialfunktion des Projekts betont. „Die Nominierung von #LastSeen für den Webby Award erfüllt uns mit besonderem Stolz. Als Alfred Landecker Foundation unterstützen wir Projekte, die neue Wege der Erinnerung gehen – #LastSeen tut genau das: Es macht die letzten bekannten Fotos deportierter Jüdinnen und Juden nicht nur sichtbar, sondern bettet sie in ihren historischen Kontext ein. Damit entsteht ein eindrucksvolles digitales Denkmal, das persönliches Schicksal und kollektive Geschichte auf eindrückliche Weise verbindet. Die Nominierung ist eine bedeutende Anerkennung für ein Projekt, das die Erinnerungskultur des digitalen Zeitalters maßgeblich prägt. Wir gratulieren dem gesamten Team von Herzen!“
Prof. Dr. Kerstin Schoor (EUV), stellvertretende Sprecherin des Selma Stern Zentrums für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg, würdigt die Forschungsleistung des Projekts und die ihm inhärente Interdisziplinarität: „Wir freuen uns am Selma Stern Zentrum sehr über die Nominierung unseres Projektes #LastSeen für den Webby Award als bedeutendstem internationalen Digitalpreis! Die Nominierung von LastSeen in der Kategorie Science belegt – nach den Auszeichnungen mit dem DigAMus und dem Grimme Online Award im vergangenen Jahr – erneut das herausragende Niveau, auf dem dieses Projekt unter Leitung von Alina Bothe Holocaust Studies und Digital Humanities an der Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und Transfer verbindet. Wir gratulieren dem Projektteam sehr zur Nominierung und drücken fest die Daumen.“
Angesiedelt ist das Projekt am Selma-Stern-Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg an der Freien Universität Berlin, wo auch die Projektleitung unter Dr. Alina Bothe liegt. Zu dem Forschungsverbundprojekt #LastSeen gehören insgesamt sechs namenhafte Institutionen:
wissenschaftliche Ansprechpartner: Dr. Alina Bothe, Projektleiterin #LastSeen, c/o Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg, Freie Universität Berlin, Habelschwerdter Allee 34A, E-Mail: