(openPR) Der Förderverein des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig und die Technische Universität Braunschweig zeichnen Prof. Richmond Sarpong von der University of California, Berkeley, mit der Inhoffen-Medaille 2025 aus. Sarpong ist ein bedeutender organischer Chemiker, der sich durch besondere Erfolge in der synthetischen Chemie und Methodenentwicklung auszeichnet. Die Verleihung fand am 10. Juli 2025 am HZI in Braunschweig statt.
Etwa die Hälfte aller Medikamente hat ihren Ursprung in Naturstoffen, die von Pflanzen, Pilzen oder Bakterien gebildet werden. Die Forschungsgruppe des Inhoffen-Preisträgers 2025 Prof. Richmond Sarpong nutzt diese Vielfalt als Inspiration für neue Medikamente. Der Schwerpunkt seiner Forschungsgruppe liegt auf der Synthese bioaktiver, komplexer organischer Moleküle natürlichen Ursprungs. „Richmond Sarpong hat der synthetischen Naturstoffchemie eine gewisse Leichtigkeit und Begeisterung zurückgegeben“, sagte Prof. Andreas Kirschning vom Institut für Organische Chemie an der Leibniz-Universität Hannover in seiner Laudatio über den Preisträger.
Prof. Richmond Sarpong studierte Chemie am Macalester College und der Princeton University (beide USA). Anschließend promovierte er in Princeton und forschte am California Institute of Technology bevor er im Jahr 2004 zum Professor für Chemie an der University of California, Berkeley, berufen wurde. Sarpong wurde im Jahr 2021 von der Alexander von Humboldt-Stiftung mit dem Humboldt-Forschungspreis geehrt. Er forscht und lehrt aktuell als Stipendiat der Stiftung an der Leibniz-Universität Hannover. Im Mai 2025 wurde er zudem in die Nationale Akademie der Wissenschaften der USA gewählt. Neben der Forschung legt Sarpong großen Wert auf die Lehre, wofür er mehrfach ausgezeichnet wurde, sowie auf die Ausbildung von Nachwuchswissenschaftler:innen.
Der vom Förderverein des HZI vergebene und mit 8000 Euro dotierte Inhoffen-Preis gilt als die angesehenste deutsche Auszeichnung auf dem Gebiet der Naturstoffchemie. Er wird im Rahmen der Inhoffen-Vorlesung verliehen, einer gemeinsamen Festveranstaltung des HZI, der Technischen Universität Braunschweig und des Fördervereins des HZI.
Der Förderverein des HZI zeichnete außerdem zwei Nachwuchswissenschaftler:innen für ihre 2024 abgeschlossenen Doktorarbeiten mit dem Promotionspreis des HZI aus. Dr. Wenchao Li aus der Abteilung „Bioinformatik der Individualisierten Medizin“ unter der Leitung von Prof. Yang Li am Zentrum für Individualisierte Infektionsmedizin (CiiM) verfasste ihre Promotion über Immunantworten auf Impfstoffe und Infektionen. Dr. Gianluca Prezza forschte für seine Doktorarbeit in der Forschungsgruppe „Wirt-Pathogen-Mikrobiota Interaktionen“ unter der Leitung von Prof. Alexander Westermann am Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) zu kleinen RNAs (sRNAs, von engl. small ribonucleic acids) im Darmbakterium Bacteroides thetaiotaomicron.
Zum Gedenken an den 1992 verstorbenen Chemiker Hans Herloff Inhoffen veranstalten die Technische Universität Braunschweig und das HZI (damals noch: Gesellschaft für Biotechnologische Forschung, kurz GBF) seit 1994 jährlich die Inhoffen-Vorlesung, bei welcher der gleichnamige Preis vergeben wird. Inhoffen lehrte von 1946 bis 1974 an der Technischen Universität Braunschweig und amtierte dort von 1948 bis 1950 als Rektor. Er gründete darüber hinaus 1965 das „Institut für Molekulare Biologie, Biochemie und Biophysik“ (IMB), das Vorläufer-Institut der GBF und damit des heutigen Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung.
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