Käfer gehören zu den erfolgreichsten und vielfältigsten Lebewesen auf unserem Planeten, wobei viele Arten als Pflanzenfresser gedeihen. Sie sind auf spezielle Enzyme angewiesen, um zähes Pflanzenmaterial zu verdauen – einige davon haben sie durch Genübertragung von Mikroben geerbt, andere durch Partnerschaften mit nützlichen Bakterien erworben.
SYMBIVORE ist ein neues Forschungsprojekt, das verstehen will, wie diese beiden Strategien – Genübertragung und Symbiose – Käfern helfen, Pflanzenzellwände zu zersetzen. Durch die Untersuchung von Käfern auf verschiedenen biologischen Ebenen wird die Studie die Bedingungen ermitteln, die Symbiose gegenüber der Genübertragung begünstigen, und untersuchen, wie diese Partnerschaften ihre Evolution geprägt haben könnten.
Mit modernsten Techniken wie Gensequenzierung, struktureller Biochemie und ökologischen Experimenten wird SYMBIVORE aufdecken, wie Symbiose bestimmten Käferarten einen Vorteil verschafft haben könnte, der es ihnen ermöglicht, in unterschiedlichen Umgebungen zu gedeihen. Diese Forschung könnte unser Verständnis der Insektenevolution und der Anpassung von Organismen an ihre Umgebung durch die Auslagerung wichtiger Stoffwechselfunktionen revolutionieren.
„Die Förderung und ihre Ziele bauen auf Beobachtungen und Methoden auf, die hier in Tübingen entwickelt wurden, was sie besonders wertvoll macht. Sie ist der Höhepunkt der Bemühungen von Doktoranden und Mitarbeitern, die sehr unterschiedliche Projekte miteinander in Einklang gebracht haben, um eine Frage aufzuwerfen, von der wir hoffen, dass sie für das Fachgebiet relevant ist. Dank der Flexibilität und Dauer der Förderung durch den Europäischen Forschungsrat können wir bei unserer multidisziplinären Suche nach einer Antwort sehr ehrgeizig sein“, erklärt Hassan Salem.
Hassan Salem hat sein Studium der Biologie am Earlham College in Indiana, USA, abgeschlossen und anschließend am Max-Planck-Institut für chemische Ökologie in Jena promoviert. Mit Unterstützung der Alexander von Humboldt-Stiftung und der Smithsonian Institution absolvierte er seine Postdoc-Ausbildung bei Nicole Gerardo an der Emory University in Georgia, USA, gefolgt von einem Forschungsaufenthalt am Institut für Höhere Studien in Berlin. Im Juni 2020 gründete er die Forschungsgruppe „Mutualismen“ am Max-Planck-Institut für Biologie in Tübingen. Hassan wurde 2023 zum EMBO Young Investigator gewählt.
wissenschaftliche Ansprechpartner: Max-Planck-Forschungsgruppenleiter Mutualismen Labor Dr. Hassan Salem
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