(openPR) Das Gutachten zur Weiterentwicklung der Lehrkräftebildung in Bayern enthält neben vielen innovativen Ansätzen wie dem deutlichen Ausbau der Praxisorientierung im Studium und der erhöhten Aufmerksamkeit für Inklusion auch ein Bekenntnis zur schulartspezifischen Lehrkräftebildung sowie zur zentralen ersten Staatsprüfung. Auf Basis der Empfehlungen soll nun ein „Masterplan Lehrerbildung“ für den Freistaat erarbeitet werden.
Insgesamt spricht die Kommission 13 konkrete Empfehlungen aus. Diese beinhalten unter anderem die Forderung nach mehr Praxisorientierung im Studium, die Weiterentwicklung der Schulpraktika, eine erhöhte Aufmerksamkeit für Inklusion und die engere Verzahnung von Studium, Referendariat und Fortbildungen.
Der Bamberger Berufsschulleiter und Landesvorsitzender des Verbands der Lehrkräfte an beruflichen Schulen in Bayern Pankraz Männlein sagte bei der Präsentation des Gutachtens am 7. Mai in München: „Mit der Umsetzung der Empfehlungen des Gutachtens würde ein bedeutender Schritt nach vorne getan. Die Lehrkräftebildung in Bayern wird praxisbezogener und damit besser den Herausforderungen an die Schule der Zukunft und gleichzeitig den Erwartungen der jungen Menschen gerecht, also den Schülerinnen und Schülern wie auch den angehenden Lehramtsstudierenden.“
Neben dem Praxisbezug machte die Kommission auch deutlich, dass die Lehrkräfteausbildung auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse, orientiert an Core Practices und mit den bisherigen hohen Qualitätsstandards erfolgen soll. Prof. Dr. Cordula Artelt, Professorin an der Universität Bamberg und Direktorin des Leibniz-Instituts für Bildungsverläufe: „Hierfür ist es auch und unbedingt notwendig, dass die Datenlage für die Weiterentwicklung der Lehrkräftebildung verbessert wird. So müssen amtliche Daten wie die Studienverlaufsstatistik den Studien- und Ausbildungsverläufen von Lehrkräften gerecht werden und Möglichkeiten geschaffen werden, Maßnahmen in den verschiedenen Phasen der Lehrkräftebildung auch in der Qualität ihrer Umsetzung zu evaluieren.“
Der Vertreter der Studierenden mahnt nun die Umsetzung an: „Die Empfehlungen der Kommission bieten aus studentischer Sicht die Chance für einen echten Qualitätsschub in der Lehrkräftebildung. Wir begrüßen insbesondere die Stärkung qualitativ hochwertiger Praxisbezüge und den kohärenten Kompetenzaufbau“, erläutert Elias Stubenvoll von der Universität Bamberg, der als Mitglied der Bayerischen Landesstudierendenvertretung Teil der Kommission war. „Nun liegt es an der Politik, auf unsere Empfehlungen zu reagieren und konsensorientiert mit ihnen umzugehen. Bayern hat jetzt die Möglichkeit, eine zukunftssichere und attraktive Lehrkräfteausbildung für Lehramtsstudierende zu schaffen – wir werden die Entwicklung gespannt verfolgen.“
In ihrem Gutachten sprechen sich die Expertinnen und Experten zugleich klar gegen eine generelle Strukturreform aus und bekennen sich zu den zentralen Pfeilern der bayerischen Lehrkräftebildung. Hierzu zählen die Beibehaltung einer zentralen Ersten Staatsprüfung, die schulartspezifische Ausgestaltung der Lehrkräftebildung und eine fundierte Ausbildung auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse bei weiterhin hohen Qualitätsstandards.
Der Kommission gehörten Vertreterinnen und Vertreter der Lehrerverbände, in der Lehrerbildung tätige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der bayerischen Universitäten sowie ein Vertreter der bayerischen Landesstudierendenvertretung an.
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