• Zum einen wird die Studienabbruchquote bei internationalen Studierenden im Erststudium auf durchschnittlich 43 Prozent geschätzt. Sie ist damit in dieser Gruppe am stärksten ausgeprägt. • Zum anderen zeigt die Studienverlaufsstatistik des Statistischen Bundesamtes (seit 2017), dass 17 Prozent der internationalen Studierenden mit einer Hochschulzugangsberechtigung (HZB) aus dem Ausland das Studium innerhalb der ersten drei Semester abbrechen.
Dabei ist zu beachten, dass sich internationale Studieninteressierte anteilig häufiger als deutsche Studieninteressierte auf MINT-Studiengänge bewerben, also in Fächern mit besonderer Relevanz für die Sicherung des Fachkräftebedarfs. Zwei gruppenspezifische Faktoren, die das Abbruchrisiko erhöhen können, sind:
• Hinsichtlich ihrer tatsächlichen Sprachkompetenz unterscheiden sich internationale Studierende untereinander trotz vergleichbarer Sprachnachweise zumindest in der Anfangsphase des Studiums. • Die Diskrepanz zwischen Studienerwartungen und -wirklichkeit, Diskriminierungserfahrungen, Isolation, finanzielle Probleme sowie mangelnde, nicht passende oder kaum wahrgenommene Beratungsangebote können zu Studienabbruch führen.
Staatliche Studienkollegs zur Vorbereitung auf die Feststellungsprüfung existieren seit den 1960er Jahren. In den letzten 20 Jahren sind zahlreiche Kollegs (vor allem in NRW) geschlossen worden sowie neue Formen von Studienvorbereitungsmaßnahmen entstanden. Anfang der 2000er Jahre existierten bundesweit 34 staatliche Studienkollegs, 2024 noch 22. Die aktuelle Landschaft der Studienvorbereitung setzt sich vor allem aus folgenden Einrichtungen und Maßnahmen zusammen:
• 22 staatliche Studienkollegs • zwei kirchliche Studienkollegs • drei bundeslandspezifische Studienvorbereitungsmaßnahmen • etwa 40 private Studienvorbereitungsmaßnahmen, insbesondere private Kollegs • Studienvorbereitungsmaßnahmen, die digital und/oder im Ausland durchgeführt werden.
Originalpublikation: Rocio Ramirez / Olivia Laska: Zwischen zwei Welten. Die Studienvorbereitung internationaler Studierender in Deutschland, BWV – Berliner Wissenschaftsverlag, Berlin 2025, 239 S. ISBN 978-3-8305-5644-2