RuhrCampusOnline.de - Das studentische Magazin von Rhein und Ruhr
Keine Suchergebnisse
Alle Suchergebnisse einsehen
Gartenfreunde
  • Bochum
  • Bonn
  • Dortmund
  • Duisburg
  • Düsseldorf
  • Essen
  • Gelsenkirchen
  • Köln
  • Krefeld
  • Wuppertal
  • Bochum
  • Bonn
  • Dortmund
  • Duisburg
  • Düsseldorf
  • Essen
  • Gelsenkirchen
  • Köln
  • Krefeld
  • Wuppertal
Keine Suchergebnisse
Alle Suchergebnisse einsehen
Justnow Press
Keine Suchergebnisse
Alle Suchergebnisse einsehen

Startseite » Bonn » Wie Schwefel den Kohlenstoffkreislauf subtropischer Seegraswiesen beeinflusst: Neue Erkenntnisse aus der Florida Bay

Wie Schwefel den Kohlenstoffkreislauf subtropischer Seegraswiesen beeinflusst: Neue Erkenntnisse aus der Florida Bay

12. Dezember 2024
in Bonn
Reading Time: 3Minuten Lesezeit
Wie Schwefel den Kohlenstoffkreislauf subtropischer Seegraswiesen beeinflusst: Neue Erkenntnisse aus der Florida Bay
Share on FacebookShare on Twitter

(openPR) Seegraswiesen sind besonders schützenswerte Meeresökosysteme: Sie beherbergen und ernähren eine große Vielfalt marinen Lebens und vermindern als natürlicher Wellenbrecher Küstenerosion. Zudem speichern sie sogenannten „Blauen Kohlenstoff“ – Kohlenstoff, der im Ozean sowie in küstennahen Ökosystemen lange gebunden bleibt und damit nicht als Kohlendioxid (CO2) klimaschädlich wirksam werden kann. Den Kohlenstoff speichern die Seegraswiesen nicht nur über Photosynthese in ihren pflanzlichen Bestandteilen, sondern begraben in ihren Wurzelsedimenten auch organisches Material anderer Organismen, das sich im dichten Pflanzenbestand ansammelt.

„Dass nicht alle Seegraswiesen gleich ‚ticken‘, was die Kohlenstoffspeicherung angeht, ist schon länger bekannt. Insbesondere tropische und subtropische Seegraswiesen können mitunter mehr Kohlenstoff abgeben als speichern“, sagt Mary Zeller. Die Meereschemikerin ist Expertin für biogeochemische Prozesse im und am Meeresboden und Erstautorin der neuen Studie in Communications Earth & Environment zum Seegraswiesen-Kohlenstoffkreislauf. „Da Seegraswiesen aber gerade in warmen Meeresregionen weit verbreitet sind, wollten wir die Prozesse genau unter die Lupe nehmen, die letztlich ihre Kohlenstoffbilanz bestimmen. Denn nur so kommt man zu einer korrekten Abschätzung ihres Klimaschutzpotenzials“, so die Wissenschaftlerin, die heute am MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen arbeitet, während der Seegrasstudie jedoch in der Arbeitsgruppe Geochemie & Isotopen-Biogeochemie am IOW forschte.

Im Fokus der Studie von Mary Zeller und ihrem deutsch-amerikanischen Forschungsteam standen subtropische Seegraswiesen in der Florida Bay im Süden der USA. Um zu verstehen, ob und wie dort organische Stoffe – und damit Kohlenstoff – aus den Sedimenten in die Wassersäule gelangen, kombinierten sie hochmoderne geochemische und molekulare Methoden, um Sedimente, Porenwasser und Umgebungswasser zu analysieren. Schwerpunkte der an der Studie beteiligten IOW-Forschenden Mary Zeller und Michael Böttcher waren dabei zum einen die Analytik verschiedener stabiler Isotope, die als biogeochemische Marker zum Verständnis der komplexen Stoffumwandlungsprozesse genutzt werden können, zum anderen eine spezielle Methode hochauflösender Massenspektrometrie, die es erlaubt, in komplexen Gemischen aus vielen organischen Moleküle die Summenformel einzelner Molekültypen zu bestimmen.

Die Forschenden fanden heraus, dass knapp 10 % aller organischen Stoffe der untersuchten Seegraswiesen an deren kalkhaltige Sedimente gebunden sind. Dieser Sedimenttyp ist eine Besonderheit tropischer und subtropischer Seegrasökosysteme, denn in der warmen Umgebung führen die Stoffwechselprozesse der Seegraspflanzen dazu, dass im Meerwasser gelöstes Karbonat zu Kalk umgewandelt wird, der sich im Wurzelbereich anreichert. Werden diese Sedimente aufgelöst, können die dort gebundenen organischen Substanzen gelöst in die Wassersäule gelangen und stehen damit potenziell dem marinen Kohlenstoffkreislauf wieder zur Verfügung. „Wir konnten erstmals ganz direkt nachweisen, dass die Seegrassedimente organischen Kohlenstoff freisetzen. Insbesondere unsere molekularen Analysen haben gezeigt, dass die gelösten organischen Moleküle im Umgebungswasser in Struktur und Zusammensetzung zu 97 % mit dem Kalk-assoziierten organischen Material in den Sedimenten übereinstimmen“, erläutert Zeller.

Eine besondere Rolle bei der Mobilisierung von organischen Substanzen aus den Sedimenten spielt die Schwefelchemie im Meeresboden, die die Seegraswiesen wie eine Art Biokatalysator fördern: Ihre Wurzeln transportieren aktiv Sauerstoff ins Sediment, was dort die Oxidation von Schwefelverbindungen durch Mikroorganismen begünstigt. Dabei entsteht zum einen Säure, die dazu führt, dass sich die kalkhaltigen Sedimente um die Seegraswurzeln teilweise auflösen und so vorher gebundene organische Substanz wieder freigeben. Zum anderen bilden sich durch die im Wurzelbereich ablaufenden mikrobiellen Prozesse äußerst stabile organische Schwefelverbindungen, die weitgehend resistent sind gegenüber biologischer Zersetzung und dem Abbau durch die UV-Strahlung des Sonnenlichts.

„Dass sedimentäre und gelöste Kohlenstoffpools in Seegraswiesen so eng gekoppelt sind, war bislang nicht bekannt und wurde daher bei Klimamodellierungen auch nicht angemessen berücksichtigt“, kommentiert Mary Zeller die Ergebnisse der Studie. „Bedeutend in diesem Zusammenhang ist außerdem, dass der in Seegraswiesen gebildete organische Schwefel zwar zum großen Teil in gelöster und nicht in partikulärer Form vorliegt, offenbar aber trotzdem ein sehr langlebiges Kohlenstoffreservoir darstellt, das nicht leicht zu klimaaktivem CO2 verstoffwechselt werden kann“, so Zeller weiter. Die Studie könne dazu beitragen, Modellierungen zum Speicherpotenzial von „Blauem Kohlenstoff“ für die weitverbreiteten tropischen und subtropischen Seegraswiesen zu verbessern. „Weitere Forschung ist aber nötig, um zu klären, ob die hier gefundenen Mechanismen universell sind – also ob sie auch für andere Ökosysteme mit ähnlichen Prozessen im Wurzelbereich gelten, wie z. B. Mangroven. Zudem ist zu klären, ob und welchen Einfluss Umweltveränderungen wie der Klimawandel auf diese Prozesse haben“, resümiert Meereschemikerin Zeller abschließend.

An der Studie beteiligte Projektpartner neben dem IOW: Helmholtz-Zentrum Hereon sowie in den USA: Florida International University, National High Magnetic Field Laboratory, North Carolina State University

Kontakt IOW-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Dr. Kristin Beck, Tel.: 0381 – 5197 135 |

Das IOW ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, zu der aktuell 96 eigenständige Forschungseinrichtungen gehören. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Bund und Länder fördern die Institute gemeinsam. Insgesamt beschäftigen die Leibniz-Institute etwa 20.500 Personen, davon sind ca. 11.500 Forschende. Der Gesamtetat der Institute liegt bei 2 Mrd. Euro.

wissenschaftliche Ansprechpartner: Dr. Mary A. Zeller | MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften an der Universität Bremen |

Prof. Dr. Michael E. Böttcher | Leiter der IOW-Arbeitsgruppe Geochemie und Isotopen-Biogeochemie | Tel.: +49 (0)381 5197 – 402 |

Vorherige News

Zusammen neue Wege gehen: Akademische Senate der Universitäten Bremen und Oldenburg tagen gemeinsam

Nächste News

Die Universität der Künste Berlin wählt Prof. Dr. Markus Hilgert zum neuen Präsidenten

Ähnliche Beiträge

Studentische Forschung im Fokus
Bonn

Studentische Forschung im Fokus

18. Juni 2025
Lichtverschmutzung verlängert die Vegetationsperiode von Stadtpflanzen
Bonn

Lichtverschmutzung verlängert die Vegetationsperiode von Stadtpflanzen

17. Juni 2025
Die Sommerferien sind immer zu kurz?
Bonn

Die Sommerferien sind immer zu kurz?

17. Juni 2025
Wie Gen-Evolution die Vielfalt der Tiere steuert
Bonn

Wie Gen-Evolution die Vielfalt der Tiere steuert

16. Juni 2025

Beliebte News

  • (v.l.) Chr. Mohr (RC BO-Hellweg), Dzenana Hukic, Kim Stratmann und H. Adamsen (RC BO-Hellweg)

    Rotary Club Bochum-Hellweg engagiert sich fürs Deutschlandstipendium

    0 shares
    Share 0 Tweet 0
  • Rotary Club Bochum-Hellweg verleiht RUB-Universitätspreis für herausragende Abschlussarbeit an Nele Borgert

    0 shares
    Share 0 Tweet 0
  • Desk-Sharing Plattform aus Bonn erobert Deutschlands Coworking-Markt

    0 shares
    Share 0 Tweet 0
  • RFH Köln informiert über Bachelor Wirtschaftsinformatik

    0 shares
    Share 0 Tweet 0
  • Berufsausbildung Sprachen statt Studium in Zeiten von Corona? Infoabend 4.8. in der Dolmetscherschule Köln

    0 shares
    Share 0 Tweet 0
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Kontakt
© 2020 RuhrCampusOnline.de
Keine Suchergebnisse
Alle Suchergebnisse einsehen
  • Bochum
  • Bonn
  • Dortmund
  • Duisburg
  • Düsseldorf
  • Essen
  • Gelsenkirchen
  • Köln
  • Krefeld
  • Wuppertal

Cookie-Zustimmung verwalten
Wir verwenden Cookies, um unsere Website und unseren Service zu optimieren.
Funktional Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt. Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.
Optionen verwalten Dienste verwalten Verwalten von {vendor_count}-Lieferanten Lese mehr über diese Zwecke
Einstellungen anzeigen
{title} {title} {title}