Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und lebenslanges Lernen sind essenziell für Unternehmen, die in einer sich rasant verändernden Wirtschaft bestehen wollen. Deshalb haben sich über 80 Expert*innen aus Wirtschaft, Bildung und Politik in Nürnberg bei einer Tagung über neue Weiterbildungsformate, förderliche Rahmenbedingungen und Ansätze der Beratung ausgetauscht. Eingeladen hatte die seitens des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales (StMAS) geförderte Koordinationsstelle der Weiterbildungsinitiator*innen am Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb).
Für Ulrike Scharf, Bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales und weitere stellvertretende Ministerpräsidentin, steht lebenslanges Lernen im Mittelpunkt: „Weiterbildung ist so wichtig wie das Update auf dem Handy. Die digitale Transformation erfordert neue Kompetenzen und Fähigkeiten, die ständig weiterentwickelt werden müssen. Eine Ausbildung oder ein Studium trägt nicht mehr durchs ganze Berufsleben.“
Aus der Unternehmenspraxis wies Julia Bangerth, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der DATEV eG, darauf hin, dass es für Unternehmen und Mitarbeitende unerlässlich sei, Denk- und Handlungsmuster immer wieder zu hinterfragen, um für die Anforderungen einer dynamischen Arbeitswelt gerüstet zu sein. Dr. Iris Pfeiffer, Geschäftsführerin des Forschungsinstituts Betriebliche Bildung (f-bb), ergänzte: „Berufsbildungsforschung spielt eine zentrale Rolle, um Unternehmen und ihre Mitarbeitenden auf die Herausforderungen des Fachkräftemangels vorzubereiten – durch bedarfsorientierte Analysen, innovative Weiterbildungskonzepte und die Förderung einer Kultur des lebenslangen Lernens.“
In praxisnahen Impulsen erhielten die Teilnehmenden zudem Einblicke in die Arbeit der seitens des StMAS geförderten Weiterbildungsinitiator*innen (WBI), die Unternehmen und Beschäftigte durch individuelle und kostenfreie Beratung unterstützen – von der Identifikation passgenauer Weiterbildungen bis hin zu deren Umsetzung. Dieses Angebot wurde in den Jahren 2022 und 2023 rund 5.400 Mal in Anspruch genommen.
Die Tagung bot den Teilnehmenden eine Plattform zur Vernetzung und zum Austausch über Konzepte der beruflichen Weiterbildung. Sie zeigte eindrucksvoll, dass berufliche Weiterbildung eine entscheidende Rolle für die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen spielt. Die WBI leisten dabei mit ihren Beratungsangeboten einen wichtigen Beitrag, indem sie die Orientierung im Weiterbildungsdschungel erleichtern und Unternehmen wie Beschäftigte gezielt begleiten. Mit der Fortführung der WBI-Förderung seitens des StMAS ab 2025 wird der begleitende Zugang zu Weiterbildung und individueller Beratung auch künftig sichergestellt. Dies leistet einen nachhaltigen Beitrag zur Sicherung des Wirtschaftsstandorts Bayern.
Weitere Infos zum Projekt: Koordinationsstelle Weiterbildungsinitiatoren als digitale Bildungsberater
Dieses Projekt wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales gefördert.
Das f-bb ist ein gemeinnütziges, bundesweit tätiges Forschungsinstitut mit inhaltlichem Schwerpunkt im Bereich Berufsbildung. Es entwickelt in enger Zusammenarbeit mit Auftraggebern aus Politik und Wirtschaft Konzepte innovativer betrieblicher Bildungsarbeit und sichert ihre Wirksamkeit in der Praxis.