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Startseite » Bochum » Forschung in Verantwortung: ökologisches Angeln und soziale Ungleichheiten

Forschung in Verantwortung: ökologisches Angeln und soziale Ungleichheiten

22. November 2024
in Bochum
Reading Time: 6Minuten Lesezeit
Forschung in Verantwortung: ökologisches Angeln und soziale Ungleichheiten
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(openPR) Der Wissenschaftspreis des Stifterverbandes würdigt Forschung, die innovative Ansätze für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft entwickelt. Neben herausragender wissenschaftlicher Qualität spielt die gesellschaftliche Relevanz der Ergebnisse eine entscheidende Rolle bei der Auswahl.

Robert Arlinghaus vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei wird für seine Arbeit zu ökologischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Aspekten der Freizeitfischerei im Binnenland ausgezeichnet. Lena Hipp vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung erhält den Preis für ihre Forschung zu sozialen Ungleichheiten, die im Zusammenhang mit Geschlecht und Sorgeverpflichtungen entstehen. Robert Arlinghaus entwickelt Grundlagen für eine nachhaltige Angelfischerei, insbesondere in Binnen- und Küstengewässern. Er ist ein weltweit führender Experte für sozial-ökologische Fischereiforschung und untersucht anhand der Freizeitfischerei gekoppelte Mensch-Umwelt-Systeme. Er trug wesentlich dazu bei, die oft unterschätzte gesellschaftliche, ökologische und ökonomische Bedeutung der Freizeit- bzw. Angelfischerei in den Fokus der Wissenschaft und auch der Öffentlichkeit zu rücken. Weltweit angeln mehr als 220 Millionen Menschen in ihrer Freizeit, in Deutschland gehen mehr als drei Millionen Freizeitfischerinnen und -fischer regelmäßig ans Wasser. Bemerkenswert: Dabei fangen sie zehnmal mehr Fischbiomasse als die heimische kommerzielle Binnenfischerei und sichern hierzulande über 52.000 Arbeitsplätze in der Angelbedarfs- und Tourismusbranche.

Arlinghaus‘ stark inter- und transdisziplinär ausgerichtete Forschung verbindet angewandte Sozialwissenschaften mit ökologischer Forschung und schlägt sich bisher in 700 Veröffentlichungen nieder, mehr als 360 davon als begutachtete Artikel und 29 Bücher und andere Monografien und editierte Sammelbände.

Mit seiner Forschung konnte Robert Arlinghaus lange gehegte Praktiken und Prinzipen der Binnenfischerei widerlegen. So zeigte er zum Beispiel, dass ein ökosystembasiertes Fischereimanagement durch die Bereitstellung besserer Lebensräume dem bloßen Fischbesatz, also dem Einsetzen gezüchteter Fische in Gewässer, deutlich überlegen ist.

Außerdem belegte Robert Arlinghaus, dass die Schonung großer Fische durch deren größere Reproduktivität positiv für Fischbestände ist und eher mittelgroße Fische genutzt werden sollten, statt wie in der tradierten Praxis nur Jungfische zu schonen und große Fische zu entnehmen. Ein wesentlicher Forschungsschwerpunkt ist, unter welchen Rahmenbedingungen die Freizeitfischerei eine Bedrohung oder eine mögliche Unterstützung für Fischbestände und aquatische Ökosysteme sein kann. Kennzeichen ist eine stark partizipativ ausgerichtete Forschung, die Anglerinnen und Angler und vor allem Angelvereine intensiv in die wissenschaftlichen Projekte involviert.

Robert Arlinghaus ist Professor für Integratives Fischereimanagement an der Humboldt-Universität zu Berlin und Leiter der gleichnamigen Forschungsgruppe am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei. Er studierte Fischereiwissenschaften und Aquatisches Ökosystemmanagement an der Berliner Humboldt-Universität, wo er im Jahr 2004 mit einer Arbeit zu menschlichen Dimensionen für ein nachhaltiges Freizeitfischereimanagement promoviert wurde. Für diese Arbeit erhielt er den Nachwuchspreis der Leibniz-Gemeinschaft 2004. Nach einem Post-Doc und einer Junior-Professur erhielt er 2013 seine heutige Professur. Im Jahr 2020 zeichneten die Deutsche Forschungsgemeinschaft und der Stifterverband Robert Arlinghaus mit dem Communicator-Preis für herausragende Leistungen in der Wissenschaftskommunikation aus. Mehr zu Robert Arlinghaus unter .

Lena Hipp befasst sich in ihrer Forschung mit Ungleichheit in allen Aspekten der (Erwerbs-)Tätigkeit. Sie zeigt, wie kulturelle Voreinstellungen Geschlechterungleichheiten etablieren, stärken und tradieren, selbst dann, wenn traditionelle Strukturen längst aufgebrochen sind. Diese Erkenntnis basiert auf einer Vielzahl ihrer empirischen Forschungsarbeiten.

So hat sie beispielsweise mithilfe eines Feldexperiments gezeigt, dass sich ein Kind im Lebenslauf negativ auf die Einstellungschancen von Frauen, nicht aber von Männern auswirkt. In einer Erweiterung dieser Studie zeigte sie außerdem, dass Mütter diesen Nachteil nicht dadurch ausgleichen können, nur kurz Elternzeit zu nehmen. Im Gegenteil: Der Malus der „Rabenmütter“ führt dazu, dass sie sogar seltener zu Bewerbungsgesprächen eingeladen werden als Mütter mit zwölf Monaten Elternzeit.

Die Innovationskraft und Kreativität der Forschung von Lena Hipp zeigt sich auch in einer Studie, in der sie untersucht hat, ob eine Tätigkeit in einem geschlechtsuntypischen Beruf mit schlechteren Chancen auf Dating- und Partnerschaftsmärkten einhergeht und ob solche Nachteile Frauen möglicherweise davon abhalten, in besser bezahlten männerdominierten Jobs zu arbeiten. Zunächst zeigte die Forscherin, dass Frauen und Männer in geschlechtsuntypischen Berufen seltener in Partnerschaften leben. Um herauszufinden, ob dieser Zusammenhang kausal ist, führte sie ein Feldexperiment auf einer Dating-App durch. Auch hier zeigte sich: Frauen, die in männlich dominierten Berufen arbeiten, bekommen seltener Likes und Matches als Frauen in „Frauenjobs“ – bei gleichem Aussehen und gleichen Interessen. Mithilfe eines Befragungsexperiments zeigte sie in einem dritten Schritt, dass sich insbesondere jüngere Frauen und hochgebildete Frauen dieser Nachteile bewusst sind. Möglicherweise erklärt das auch, warum Frauen nach wie vor seltener in „Männerberufen“ arbeiten und ihre Gehälter deutlich unterhalb derer von Männern liegen.

Schließlich ergaben Lena Hipps Untersuchungen, dass bei Müttern mit kleinen Kindern die Inanspruchnahme von Homeoffice völlig andere Gründe und auch Folgen hat als bei Vätern. Während Mütter das Homeoffice nutzen, um Arbeit und Familie besser zu koordinieren, dominiert bei Vätern der Wunsch, in Ruhe zu arbeiten. Dadurch unterscheidet sich auch die mentale Belastung im Homeoffice von Müttern und Vätern erheblich.

Als erste Sozialwissenschaftlerin im deutschsprachigen Raum hat Lena Hipp außerdem Daten zur Situation von Frauen und Familien während der Corona-Pandemie erhoben. Kurz nach Beginn des ersten Lockdowns im März 2020 führte sie eine groß angelegte Umfrage durch, um die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Maßnahme in Deutschland zu untersuchen – zwei weitere Erhebungen folgten bis Ende August 2020. Lena Hipp ist Professorin für Soziale Ungleichheit und Sozialpolitik an der Universität Potsdam und hält eine Forschungsprofessur am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). Sie studierte Politik- und Sozialwissenschaften in Freiburg und an der Freien Universität Berlin, am Institut d’Etudes Politiques in Paris und wurde an der Cornell University (USA) promoviert. Vor ihrem Graduiertenstudium in den USA war Lena Hipp mehrere Jahre Mitarbeiterin im Deutschen Bundestag. Von 2017 bis 2022 war sie Mitglied der Jungen Akademie. Sie warb in den vergangenen zehn Jahren mehrere Millionen Euro an Drittmitteln ein. Mehr zu Lena Hipp unter:

„Mit Robert Arlinghaus und Lena Hipp zeichnen wir herausragende Persönlichkeiten aus, die mit ihrer exzellenten Forschung in die Gesellschaft wirken“, betont Volker Meyer-Guckel, Generalsekretär des Stifterverbandes. „Robert Arlinghaus schafft es immer wieder Forschungsthemen des Angelfischens in größere sozioökologische Zusammenhänge zu betten. Er leistet damit einen wichtigen Beitrag für die nachhaltige Fischerei. Die Arbeitssoziologin Lena Hipp untersucht, wie kulturelle Voreinstellungen Geschlechterungleichheiten in der Arbeitswelt verstärken. Ihre herausragenden Forschungsarbeiten zeigen, wie Mutterschaft und geschlechtsuntypische Berufe Frauen benachteiligen. Ihre gesellschaftsrelevanten Erkenntnisse tragen dazu bei, die künftige Arbeitswelt gerechter zu gestalten.“

Die Präsidentin der Leibniz-Gemeinschaft, Martina Brockmeier, unterstreicht: „So unterschiedlich die Forschungsgebiete von Robert Arlinghaus und Lena Hipp auch sein mögen, sie zeigen beide die hohe gesellschaftliche Relevanz der Leibniz-Forschung. Während Arlinghaus das Zusammenspiel von Gesellschaft, Ökologie und Ökonomie in der oft unterschätzten Freizeitfischerei untersucht, beleuchtet Hipp vielfältige Aspekte der Geschlechterungleichheiten im Arbeitsleben. Beide Forschenden schaffen eine solide Grundlage für einen verantwortungsvollen Umgang mit Mensch und Umwelt. Durch innovative Methodiken und alltagsrelevante Fragestellungen verkörpern sie auf sehr überzeugende Weise das Prinzip von „Forschung in Verantwortung“.

Der Preis: Der Wissenschaftspreis des Stifterverbandes „Forschung in Verantwortung“ wird auf Vorschlag der Leibniz-Gemeinschaft für hervorragende Forschungsleistungen vergeben. Der Preis ist mit 40.000 Euro dotiert. Mit dem Preis werden wegweisende wissenschaftliche Arbeiten gewürdigt, die von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eines Leibniz-Instituts durchgeführt wurden. Preiswürdig sind Forschungsarbeiten, deren Ergebnisse die Grundlagen für innovative Anwendungen in Wirtschaft, Politik oder Gesellschaft bilden. Neben der wissenschaftlichen Qualität der Arbeit ist die gesellschaftliche Relevanz und der Nutzen für potenzielle Anwender der Ergebnisse gleichwertiges Auswahlkriterium. Mehr Information zum Wissenschaftspreis und zu den bisherigen Preisträgern:

Pressekontakt für die Leibniz-Gemeinschaft: Christoph Herbort-von Loeper Tel.: 030 / 20 60 49 – 471 Mobil: 0174 / 310 81 74

Der Stifterverband: Der Stifterverband ist eine Gemeinschaft von rund 3.500 engagierten Menschen, Unternehmen und Organisationen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Ziel seiner Arbeit ist, Bildung und Wissenschaft neu zu denken und zu gestalten, um die Innovationskraft der Gesellschaft nachhaltig zu stärken. Als zentraler Impulsgeber analysiert er aktuelle Herausforderungen, fördert Modellprojekte und ermöglicht deren Verbreitung in vielfältigen Netzwerken. Er vernetzt Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, entwickelt gemeinsam Ideen und stößt politische Reformen an. In seinem Wirken konzentriert er sich auf zwei Handlungsfelder: Bildung und Kompetenzen sowie Kollaborative Forschung und Innovation.

Die Leibniz-Gemeinschaft Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 96 eigenständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen u. a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 21.300 Personen, darunter 12.200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Das Finanzvolumen liegt bei gut 2,2 Milliarden Euro.

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